fast stets und kräftig bei Dementia paralytica, nicht so
ausgesprochen bei Tabes dorsalis und Lues cerebrospinalis.
Nimmt man zum Versuch statt 0,2 ccm Liquor grössere
Mengen (etwa 0,5—-1,0 ccm), wird auch bei Tabes und Lues cere
brospinalis die Wassermann-Reaktion deutlich positiv. (Aus
wertungsmethode.)
Ausnahmsweise erhält man die Wassermannsche Reaktion im
Blut bei nicht luetischen Krankheiten wie Scharlach und Malaria.
Man gewinnt das Blut am besten durch Venenpunktion in der
Ellenbogenbeuge.
12. Elektrische Untersuchung.
Normalerweise ruft faradischer Strom indirekt (vom
Nerven "'aus) und direkt (vom Muskel aus) eine „tetanische“
Muskelkontraktion für die ganze Dauer des Skomschlusses hervor.
Dagegen tritt bei galvanischem Strome nur im Momente des
Schliesseus und Oeffncns eine kurze, blitzförmige Zuckung ein,
und zwar air der Kathode (negativem Pöl) stärker als r an der
Anode (positivem Pol).
Das Gesagte gilt besonders vom mittelstarken galvanischen
Strom. Die Zuckungsformel lautet hier: IvaSZ; AnSZ; AnÖZl
D. h. die Kathodenschliessungszuckung ist am stärksten, es folgen
dem Grade nach Anodenschliessungszuckung und Anodenöffnungs
zuckung. Erst bei ganz starken Strömen kommt es zur Kathoden-
öffnungszuckung. Gleichzeitig wird die Kathodenschliessungs
zuckung tetaniscli. Schwache Ströme erzielen überhaupt nur bei
der Kathodenschliessung eine Zuckung.
Bei der Untersuchung setze man die grosse, indifferente
Elektrode (als Anode!) auf die Brust des Patienten, die kleine
Unterbrecher-Elektrode (als Kathode!) auf den zu untersuchenden
Nerven oder Muskel auf. Die ungefähre Lage der geeignetsten
Reizstellen ergibt sich aus den üblichen Schemas; der erregbarste
Punkt wird durch Umhersuchen ausprobiert. Durch Stromwendei
lassen sich Anode und Kathode vertauschen.
1. Quantitative Veränderung der elektrischen Er
regbarkeit: Faradisch wie galvanisch ist ein relativ starker
Strom erforderlich, um die Minimalzuckung des Muskels
auszulösen: Herabsetzung der Erregbarkeit (bei einfacher
Atrophie und Dystrophie). Oder es genügt schon ein auf
fallend schwacher Strom: Steigerung der Erregbarkeit, so
dass man z. B. bei Tetanie unschwer galvanischen Anoden-
Tetanus bekommt.
Der faradische Strom wird gemessen nach dem Rollenabstand
(R. A.): Je kleiner der Rollenabstand, desto stärker der Strom.
Der galvanische Strom wird gemessen nach Milli-Ampere (M.-A.).
Je mehr M.-A., desto stärker der Strom.
Status somaticus.