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isolieren lassen und endlich Fermente, welche die
Zelle ausscheidet. Die Sekretion der Drüsenzellen
lässt sich histologisch direkt verfolgen; besonders ein-
gehend sind die morphologischen Veränderungen der
Zellen der Bauchspeicheldrüse und der Parotis unter-
sucht.
Von grösster Bedeutung für die Auffassung der
Fermentprozesse ist die Tatsache, dass ein grosser
Teil der Fermente nicht in aktiver, sondern in inak-
tiver Form sezerniert wird. Die Aktivierung erfolgt
durch einen oft an ganz anderer. Stelle erzeugten
Stoff, der nicht zu den Fermenten hinzuzugehören
braucht, sondern zum Teil eine einfachere Zusam-
mensetzung hat. Das inaktive Ferment nennt man
Zymogen oder Proferment. So wird das Pepsinzy-
mogen durch Salzsäure und die Trypsinvorstufe
durch die Enterokinase aktiviert. So werden noch
zahlreiche andere Fermente in inaktiver Form, sowohl
im Tier- wie im Pflanzenorganismus zur Ausschei-
dung gebracht und der Zelle ist es möglich gemacht,
das Ferment erst zu aktivieren, wenn sie es zum
Körperhaushalte braucht. Welche Vorgänge sich bei
der. Aktivierung vollziehen, ist noch völlig rätselhaft.
Kurz möchte ich noch auf die Gruppierung der
Fermente zurückkommen. Man kann sie in zwei
grosse Hauptgruppen teilen:
1. in hydrolitisch und
2. in oxydierendwirkende Fermente.
Die erste Gruppe lässt sich je nach dem An-
griffsobjekte in Unterabteilung zerlegen, wovon die
proteolytischen, d. h. die den Abbau der Eiweissstoffe