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Die Resultate meiner Versuche zeigen deutlich,
dass das Pepsin im Elastin weiter gewirkt hat. Das
Drehungsvermögen der wässrigen Lösung stieg mit
der Zeit, in der wir die Proben unter der Glas-
zlocke aufbewahrten. Gegen die Deutung meiner Ver-
suche könnte man einwenden, dass aus irgend einer
Ursache das Elastin durch das längere Liegen Ver-
änderungen erfährt, wodurch es beim nachfolgenden
Uebergiessen mit Wasser vom Pepsin leichter ange-
griffen werden kann; mit anderen Worten, die Pep-
sinwirkung würde erst einsetzen mit dem Momente
des Uebergiessens mit Wasser. Dieser berechtigte Ein-
wand wurde in folgender Weise gelöst. Die Elastin-
oroben wurden wie früher verschieden lange Zeiten
unter der Glasglocke aufbewahrt, dann direkt mit
Wasser ausgekocht, ohne sie vorher mit Wasser ste-
hen zu lassen. Wir erreichten dadurch, dass das
während der Aufbewahrungszeit sich gebildete Pep-
ton in Wasser in Lösung überging. War die Ver-
dauung durch Pepsin im Elastin während des Lie-
gens vor sich gegangen, dann musste das Koch-
wasser mit der Dauer des Liegens des Elastins eine
Steigerung der Drehung aufweisen. Diese Annahme
wird durch nachfolgende Resultate bestätigt.
17 g Elastin + 5 ccm Magensaft, 2 Stunden in
Brutschrank (37° C) eingestellt. Mit 10 ccm Was-
ser gewaschen.