Medinal in der Veterinärchirurgie. 23
Minderung dieser Symptome zu konstatieren, Am 30. August richtet er
sich mühsam auf und nimmt etwas Fleisch auf. Der Gang ist steif,
hinten schleift die Zehe oft über den Boden. Es entstehen vier gänseei-
große Abszesse, ebenfalls mit dem oben beschriebenen Inhalt. Das Tier
wird getötet, Die Obduktion läßt Veränderungen an den Organen ver-
missen, im besonderen fehlen die Kriterien der Septikämie.
45, Versuch, Box, weibl., 42 Jahr alt, 7,5 kg schwer, erhält am
2. September nachmittags 3 Uhr 10 Min. 45 ccm einer 10prozentigen Lö-
sung subkutan (0,6 g pro Kilo Körpergewicht). Nach 12 Min. setzt neben
sehr deutlicher Unruhe die Wirkung mit starkem Taumeln ein. Diese
Symptome ergänzen sich bald zu dem Bilde des Versuches 43. — Am
nächsten Tage hält der Zustand an. Erst am Nachmittage des 4. September
ist das Tier soweit hergestellt, daß es mühsam aufstehen kann. Der
Gang ist steif, auf dem Rücken entstehen zwei doppelfaustgroße Ab-
szesse, derentwegen der Hund getötet wird. Durch die Obduktion lassen
sich Veränderungen an den Organen nicht feststellen,
D. Versuche an Pferden. 46. Versuch, Eine 18—20 Jahre alte
Stute von schlechtem Nährzustande, ca. 300 kg schwer, erhält am 27. Juni
100 ccm einer 10prozentigen Lösung subkutan (0,03 g pro Kilo Körper-
gewicht). An dem Tiere ist außer einer Empfindlichkeit an der In-
jektionsstelle und dadurch bedingter geringen Unruhe nichts wahrzu-
nehmen. An den Injektionsstellen treten am Halse mittelstarke, beet-
artige Schwellungen auf, an der Vorbrust sind sie von Doppelfaustgröße.
Alle Schwellungen sind höher temperiert und sehr empfindlich. Im Ver-
lauf der nächsten Tage gehen die Schwellungen etwas zurück, werden
derbe und fast schmerzlos. Zurückgebildet haben sie sich bis zum 2. Juli
noch nicht.
47, Versuch, Ein Versuchspferd der Klinik, Fuchsstute, 450 kg
schwer, 9 Jahre alt, in sehr gutem Nährzustande, erhält am 2. Juli vor-
mittags 10 Uhr 40 Min, 135 ccm einer 10prozentigen Lösung subkutan
(0,03 g pro Kilo Körpergewicht). Das Pferd ist gleich nach der Injektion
stark unruhig und versucht sich an den Injektionsstellen zu beißen. Ks
beruhigt sich jedoch bald, um dann nach etwa 15 Min, eine andere Art
der Unruhe zu zeigen. Es trippelt im Stande hin und her, scharrt und
wiehert öfter ohne Grund. Diese Erscheinungen nehmen in der nächsten
Viertelstunde noch etwas zu, um dann langsam zurückzugehen. Eine
Stunde nach der Injektion hat sich das Tier beruhigt. An den In-
jektionsstellen tritt an der Seitenfläche des Halses eine beetartige
Schwellung, an der Vorbrust eine kleinkindskopfgroße auf. Die Schwel-
lung ist am Halse doppelhandtellergroß und erhebt sich etwa 2 cm über
die Hautoberfläche. Sie ist überall höher temperiert und sehr schmerz-
haft. Erst am 10. Tage ist die Schwellung, die mit Burowscher
Mischung gewaschen wird, zurückgegangen.
48, Versuch. Dasselbe Pferd erhält am 14. September nachmittags
4 Uhr 20 Min. 135 ccm einer 20prozentigen Lösung subkutan (0,06 g
pro Kilo Körpergewicht). Neben einer Mydriasis, die ich nach 40 Min.
beobachtete, und einer geringen Unruhe, läßt sich gegen 6 Uhr ein
leichtes Schwanken oder besser eine Unsicherheit, besonders in der
Hinterhand, beim Herumtreten nachweisen. An den Injektionsstellen
(Seitenflächen des Halses und an der Vorbrust) treten bis mannskopf-
große, heiße und sehr empfindliche Schwellungen auf, die erst nach
20 Tagen wieder zurückgehen. ;
49, Versuch, Ein Versuchspferd der Klinik, Schimmelstute, 480 kg