Full text: Über die Verwendbarkeit des Medinals in der Veterinär-Chirurgie

Medinal in der Veterinärchirurgie. 25 
Bei der Katze waren Dosen von 0,1 g von deutlicher 
Wirkung, die immer mit Erregung und Gleichgewichtsstörungen 
begann. Die mittlere Dosis liegt bei ihr zwischen 0,1 und 
0,2 g. Höhere Gaben erzeugen, nach teilweise hochgradiger 
Erregung, Krämpfe, die sich dann in Erschlaffung der Mus- 
kulatur und zuletzt Unempfindlichkeit und Tod auflösen. Eine 
Dosis von 0,32 g war in einem Falle tödlich, doch ist die 
Wirkung bei der Katze eher individuell als beim Kaninchen, 
denn in anderen Fällen wurden Dosen von 0,375 und 0,4 & 
pro Kilo Körpergewicht überstanden. 
Noch empfindlicher als die Katze scheinen manche Hunde 
gegenüber dem Medinal zu sein. Dosen von 0,05 g konnten 
auch bei ihnen keine deutliche Wirkung auslösen. Auch hier 
lag die mittlere Dosis zwischen 0,1 und 0,2 g pro Kilo. 
Bei Verabreichung dieser Menge setzte die Wirkung mit 
deutlicher Erregung und starken Gleichgewichtsstörungen ein. 
Nach einiger Zeit trat dann die Schläfrigkeit in den Vorder- 
grund, Die Erschlaffung der Muskulatur und noch schwerer 
die sensible Lähmung trat erst bei hohen und höchsten Dosen 
ein, Bei diesen entstand regelmäßig eine starke Empfind- 
lichkeit an den Injektionsstellen, die übrigens auch mit mitt- 
leren Dosen beobachtet wurde und öfter trat noch Abszedie- 
rung dazu, Einmal führten die jauchigen Abszesse zur Septik- 
ämie und zum Tode, in den anderen 3 Fällen mußten die 
Tiere getötet werden. 
Beim Pferde liegt der Grenzwert für das Eintreten der 
Wirkung bei 0,06 g pro Kilogramm Körpergewicht. Größere 
Dosen, 0,1, rufen leichte Erregung und starke Gleichgewichts- 
störungen hervor. Besonders schwer . waren in jedem Falle 
die Komplikationen. Sie äußerten sich in dem Auftreten von 
großen und sehr schmerzhaften Schwellungen nach jeder In- 
jektion. Sie führten entweder zur Abszedierung oder meistens 
zur Ausbildung derber sklerotischer Schwellungen, die sehr 
langsam zurückgingen. 
Vergleicht man die Wirkung bei subkutaner mit der bei 
rektaler und stomachikaler Applikation, so ergeben sich be- 
züglich der Dauer und Intensität keine Unterschiede, Augen- 
scheinlich ist nur das ganz erheblich abgekürzte Stadium 
bis zum KEintreten der ersten Symptome bei rektaler An- 
wendung. 
Kumulative Wirkung. Zur Prüfung der Frage, ob und inwie- 
weit etwa dem Medinal eine kumulative Wirkung zuerkannt werden 
muß, wurden noch folgende Versuche angestellt. Es erhielten zu diesem
	        
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