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Großvaters oder der Großmutter überwiegen, ebenso von mütter-
licher Seite. Es ist ja in Betracht zu ziehen, daß eine Reduktion so-
wohl bei den männlichen wie bei den weiblichen Keimzellen statt-
findet. Die Verschiedenheit der Kinder einer Familie oder der
rechten Geschwister aus Tierpaarungen erklärt sich also daraus, daß
in jedem einzelnen Falle sowohl von väterlicher Seite wie von
mütterlicher Seite verschiedene Kombinationen großelterlicher
Chromosomen zustande gekommen sind. Nun kommt es aber nicht
allein auf die: Zahlen der Chromosome an, sondern auch auf die
Qualität. Die Chromosomen sind oft ungleich groß, also unter sich
ungleichartig, es ist wahrscheinlich, daß die großen einen stärkeren
oder einen andersartigen Einfluß ausüben als die kleineren.
Boveri und andere Autoren vertreten die Ansicht, daß jedes
Chromosomenpaar einen eigenartigen Einfluß auf die Vererbung
hat. Dies führt zu wichtigen Folgerungen, indem sich daraus die
Gesetze der alternativen Vererbung, also die Mende1lschen
Regeln ableiten lassen. ;
Die das rezessive Merkmal zeigenden Kinder dürfen weder
etwas von dem dominanten Merkmal besitzen noch das dominante
Merkmal irgendwie vererben.
Bei Krankheitsanlagen und Mißbildungen kommt es häufig vor,
daß ein krankes oder mißgebildetes Individuum mit einem gesunden
oder normalen gepaart wird. Ist die Krankheitsanlage oder die Miß-
bildung eine seltene, so kann man annehmen, daß das gesunde
Individuum dieselbe nicht besitzt, also ein Homozygot ist. Der
häufigste Fall ist also die Paarung eines Homozygoten mit einem
Heterozygoten. Das Ergebnis fällt verschieden aus, je nachdem die
Krankheitsanlage dominant oder rezessiv ist. Ist die Krankheits-
anlage dominant, so wird sie bei der Hälite der Nachkommen
gleichmäßig gepaarter Elterntiere Jahr für Jahr wiedererscheinen.
Ist die Krankheitsanlage rezessiv, so tritt sie bei den Hetero-
zygoten nicht zutage. Man kann also die vorhandene Belastung bei
diesen gar nicht erkennen, sondern sieht sie nur bei der Nach-
kommenschaft wieder zur Geltung kommen.
Wie in diesem Falle die Vererbung sich gestaltet, mag an dem