Full text: Studien über Erbfehler in der Pferdezucht

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sofern die Krankheit nicht durch Salvarsan oder Neosalvarsan kupiert 
wird, eine schwere Schädigung der Parenchyme eintreten, welche 
dauernd oder auf längere Zeit die Leistungsfähigkeit der Pferde 
beeinflussen kann. Da auch die Geschlechtszellen geschädigt wer- 
den, so kann Unfruchtbarkeit oder degenerierte Nachkommenschaft 
entstehen. 
Außer der sporadischen Un- 
iruchtbarkeit infolge von AbszeßB- 
bildungen in den Testikeln oder in 
den Nebenhoden, von Tuberkulose 
(bei Pferden selten) und von 
sonstigen Geschwulstbildungen, 
veranlassen Brustseuche und 
„Pferdestaupe“‘ (Diecker- 
hoff) sehr oft Entzündungsvor- 
zänge bzw. nekrotisierende Pro- 
zesse in den Testikeln. Hierauf 
hat nach mir auch der hollän- 
dische Kollege J. Wester in 
seinem bekannten, grundlegenden 
Werk ‚, Eierstock und Ei“ hinge- 
wiesen. 
Als meine Arbeit über Brust- 
seuche-Schädigungen 
in der Zucht erschien, hatte 
man noch keinerlei Erfahrungen 
über die glänzende Heilwirkung 
obiger Mittel, wie ich sie wieder- 
holt in größeren Gestüten fest- 
stellen konnte. Darum bleibt alles, 
was ich über die mangelhafte 
Zuchtqualität der durch die Brust- 
seuche affizierten bezugsweise ruinierten Hengste und Stuten 
in „Der preußische Kreistierarzt‘“, Band IV, 1905 gesagt habe, für 
die dabei namhaft gemachten berühmten Pferde bestehen. Wir 
besitzen z.B. in der deutschen Vollblutzucht drei Vaterpferde, die 
mütterlicherseits aus Stuten mit Morion-Blut stammen. Hammu- 
Abb. 13. Die Vorderbeine von Ober- 
bayer. Eine der mannigfachen Folge- 
zustände nach der überstandenen 
Brustseuche-Erkrankung.
	        
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