Full text: Beitrag zur Kenntnis der perniziösen Anämie der Pferde

anschliessen, während Hutyra und‘ Marek nur zwei 
Formen beschreiben. 
Die acute Form’ führt meistens nach etwa 8 Ta- 
zen zum Tode (Carre und Vallee 5—15 Tage). Sie 
setzt ein mit auffallender Mattigkeit und allgemeiner 
Schwäche. Die Tiere ermüden sehr leicht und sehr 
schnell und zeigen besonders Schwäche der Nach- 
hand, sodass sie während der Arbeit. niederstürzen 
und sich nur mit äusserster Anstrengung und mensch- 
licher Hilfe erheben können. Zu gleicher Zeit besteht 
hohes Fieber (40° bis 40,5° C), das nach 2—3 Ta- 
gen seinen Höhepunkt erreicht (bis 42° C) und bis 
zum Tode auf dieser Höhe bleibt. Fress'ust ist nur 
gering oder ganz unterdrückt. Bei geringer Arbeit 
zeigen die Tiere hochgradige Atemnot; der Puls ist 
sehr frequent (60—90 Schläge pro Minute) und der 
Herzschlag: pochend. Die Lidbindehäute sind oedema- 
tös geschwoilen, gleichmässig verwaschen rot, öfter 
gelblich verfärbt und mit pfenniggrossen Blutungen 
durchsetzt. Leichtes Tränen ist eine nicht allzu sel- 
tene Erscheinung. Die Nasenschleimhaut ist gerötet 
und bisweilen mit punktförmigen Blutungen besät; 
manchmal besteht ein spärlicher, seröser Nasenaus- 
fluss. Es ist‘ Polyurie und fast immer Albuminurie 
vorhanden. Der Kot ist dünnbreiig und übelriechend. 
Die Abmagerung und der Kräfteverfall nehmen von 
Tag zu Tag zu, sodass die Tiere in wenigen Tagen 
den vierten bis dritten Teil ihres Körpergewichts ver- 
lieren. Endlich treten noch ‚oedematöse Schwellungen 
auf, besonders an den Gliedmassen, am Unterbauch 
und der Unterbrust. 
Die subacute Form hat Carre und Vallee beobach- 
tet und dahin beschrieben, dass die Erscheinungen 
denen der acuten Form ähnlich sind, doch nur et- 
was: abgeschwächt. Die Tiere zeigen bezeichnende 
Rückfälle mit scheinbarer Heilung, bis sie schliesslich
	        
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