Full text: Beitrag zur Kenntnis der perniziösen Anämie der Pferde

) 
sind blass und arm an Haemoglobin. Ihre Zahl ist 
stark vermindert. So hat das Blut der chronischen 
Form der perniziösen Anaemie pro cbmm nur noch 
2—4 Millionen (statt 8 Millionen) Erythrocyten und 
ihre Zahl sinkt kurz vor dem Tode bis auf 1% bis 
1 Million. Die Zahl der roten Blutkörperchen bei 
der akuten Form sinkt um 1—2' Millionen nach 10 
bis 15 Tagen und fällt kurz vor dem Tode fast um die 
Hälfte (5 Millionen). Es besteht weiter eine geringe 
Hypoleukocytose, d. h. eine Verminderung von 8 bis 
9000 Leukocyvten pro: cbmm auf 7000—7500 weisse 
Blutkörperchen. Bei der acuten Form überwiegen die 
vielkernigen weisen Blutkörperchen erheblich; sie sind 
in 75—90% im Blute enthalten, bei der chronischen 
halten sich die viel- und einkernigen weissen Blut- 
zellen etwa das Gleichgewicht (Carre und Vallee). 
Interessant ist endlich die Reagenz-Glasprobe und zu- 
gleich ein Hilfsmittel zur ungefähren Feststellung der 
Menge der roten Blutkörperchen im Blute kranker 
Pferde. Hierbei möchte ich erwähnen, dass besagte 
Probe bereits 1883 von Professor Zschokke als dia- 
gnostisches Hilfsmittel bei der perniziösen Anaemie der 
Pferde gebraucht wurde, aber anscheinend wieder in 
Vergessenheit geraten war. Erst Kreistierarzt Scheid 
in Bitburg (Rheinland) hat diese Methode in jüng- 
ster Zeit wieder in der Medizin verwendet. Sie wird 
in der Weise ausgeführt, dass man ein Reagenzglas 
mit Blut aus einer Aderlasswunde fast vollfliessen lässt, 
dann eine halbe Stunde in Wasser von 10—12° C 
bringt und nun feststellt, wie hoch die Schicht der 
roten Blutkörperchen. im Vergleich mit der Schicht 
des B'utplasmas ist. Unter normalen Umständen ist 
das Verhältnis zwischen der Schicht der roten Blut- 
körperchen und der des Plasmas wie 4: 6, bei an per- 
niziöser Anaemie erkrankten Pferden‘ ergibt sich ein
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.