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von dem Feuer weltbewegender sittlicher Überzeugungen durch
leuchtet. Und sie werden noch heute bei den Menschen, die ans
dem Boden dieser Weltanschauung stehen, die in der Gedanken
welt des deutschen Liberalismus aus der erster: Hälfte des
19. Jahrhunderts zu Hause sind, ihre Werbekraft entfalten.
Aber auch nur bei solchen. Allen anderen gegenüber muß
die Erörterung der Beziehungen zwischen der Frau und dem
politischen Leben heute einen ganz anderen Ausgangspunkt
nehmen, nämlich nicht von Ideen und sittlichen Überzeugungen,
sondern von konkreten wirtschaftlichen Tatsachen. Das
Bild, das uns die neue Berufsstatistik von der Lage der Frau
in der modernen Volkswirtschaft gibt, redet eine Sprache, die
gar nicht überhört werden kann. Neben diesen wuchtigen, durch
keine Argumentation aus der Welt zu schaffenden Tatsachen
verblaßt das Für und Wider, das sich aus noch so gewichtigen
rein begrifflichen Erörterungen ergibt. Auf diese Tatsachen
müssen wir uns heute vor allen Dingen stützen, wenn wir
von einer Neuordnung des Verhältnisses der Frau zum politischen
Leben reden.
Die Zahl der weiblichen Erwerbstätigen ist seit der letzten
Berufszählung im Jahre 1895 von etwa 6% auf 9% Millionen
gestiegen. 9 J / 2 Millionen Frauen, d. h. fast die Hälfte aller
erwachsenen Frauen überhaupt, stehen in irgendeinem Berufe.
Unter den Millionen von Kräften, die in Fabrik, Werkstatt
und Warenhaus, in Feld und Stall und Hof, in den Bureaus
und in den Laboratorien, iu der Schule und am Postschaltcr
unsere Volkswirtschaft im Betrieb erhalten und unsere Kultur
aufgaben bewältigen, sind ein volles Drittel Frauen. Wem:
wir die unabsehbare Reihe unserer nationalen Arbeitskräfte cm
uns vorüberziehen lassen könnten, so würde jeder Dritte in
dieser Reihe eine Frau sein. Diese Zahlen nennen, heißt ans
sprechen, daß sich die sogenannte weibliche Bestimmung, d. h.
die Summe der Aufgaben, für welche im Arbeitsleben unseres
Volkes die Frauen gebraucht werden, ini letzten halben Jahr
hundert von Grund aus und entscheidend umgewandelt hat.
Nur zur Hälfte fließen die Kräfte der Frauen noch dem Hause