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hinzu und sagt: „Prinz, mögen deine Augen leuchtend sein.
Das ist die Prinzessin, das da sind deine Kinder.“
Da kommen die Kinder, hängen sich ihrem Vater an den
Hals und die Prinzessin umarmt ihren Gatten, und sie
freuen sich aus vollem Herzen. Der Jüngling sagt: „Prinz,
ich bin ihr Sklave. Die Prinzessin hatte mich für Geld ge
kauft, und ich war ein Gefangener. Meine Mutter hatte
mich so verflucht. Das war meine Lage. Wenn Sie mir
gütigst die Erlaubnis geben, werde ich in meine Heimat
gehen und meinen Vater und meine Mutter wieder sehen,
da sie Sehnsucht nach mir haben.“ Er erhielt die Erlaubnis
und ging weg. Die machten von neuem Hochzeit. Vierzig
Tage und vierzig Nächte dauerten die Festlichkeiten. Sie er
reichten, was ihr Wunsch war. Gott möge auch uns unsern
Wunsch erreichen lassen. Amen, o Helfer.
8. DIE GESCHICHTE
VOM SMARAGDENEN ANKAVOGEL«
ie Geschichtenüberlieferer und die Märchener
zähler berichten folgendes. In früheren Zeiten
hatte ein Padischah in seinem Privatgarten einen
-®—^ Apfelbaum. Alljährlich brachte er drei Äpfel her
vor. Wenn sie reif waren, kam um Mitternacht ein sieben
köpfiger Dev, pflückte die Äpfel ab und ging weg. Der Pa
dischah bekam nichts von ihnen zu essen. Der Padischah
hatte auch drei Söhne. Eines Tages kommt der älteste,
küßt den Boden und bleibt vor dem Vater stehen. Der Pa
dischah fragt: „Was wünschst du mein Sohn?“ Er ant
wortet: „Wenn Euer Majestät erlauben, werde ich diese
Nacht den Apfelbaum bewachen, den Dev töten und die
Äpfel abpflücken.“ Der Padischah sagte: „Sehr schön,
mein Sohn, aber wie willst du den Dev töten? Nachher
stößt dir etwas zu. Wenn du ihn bestrafen kannst, töte
ihn.“ Der Prinz nahm einen Pfeil in die Hand, ging in den
Privatgarten und verbarg sich. Um Mitternacht entstand
ein Geräusch und Getobe. Der Himmel war mit schwarzem