82 Loyola, Geistliche Übungen.
Seele nicht von verschiedenen Geistern versucht
wird und ihrer natürlichen Kräfte sich frei und
ruhig bedienen kann.
Für den Fall, daß nach der ersten oder zweiten
Zeit keine Wahl stattfindet, folgen für diese dritte
Zeit zwei Weisen, sie auszuführen.
Die erste Art,
eine rechte und gute Wahl zu treffen; begreift in
sich sechs Stücke.
Das erste Stück ist, mir die Sache vorzulegen,
über die ich die Wahl anstellen will, z. B. das
Amt oder die Pfründe, die anzunehmen ist oder
zu verlassen, oder etwas anderes, was unter die
veränderliche Wahl fällt.
Das zweite ist: Ich muß mir den Zweck vor
legen, zu dem ich geschaffen bin, der ist, daß ich
Gott, den Herrn, lobe und meine Seele rette.
Und dabei muß ich mich unbeeinflußt fühlen,
ohne irgend eine unreine Regung, so daß ich
nicht mehr geneigt noch bewegt bin, die be
treffende Sache anzunehmen, als sie abzuweisen,
und nicht mehr, sie abzuweisen, als sie anzu
nehmen: sondern ich soll mich in der Mitte
halten und dem nachgehen, was mir mein Ge
fühl angibt, daß es mehr zu Ehre und Preis des