Full text: Die geistlichen Übungen

Regeln zur Erkenntnis der Geister. 
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lung verhalten soll, die ihn später überkommen 
wird, und sammle neue Kräfte für jene Zeit. 
Elfte Regel. Wer in der Tröstung ist, der 
sorge, sich, so sehr er kann, zu erniedrigen und 
sich niederzudrücken in dem Gedanken, wie wenig 
er zur Zeit der Verzweiflung ohne die hohe Gnade 
und Tröstung vermag. Und im Gegenteil denke, 
wer in der Verzweiflung steckt, daran, daß er viel 
mit der Gnade vermöge, die genug ist, allen 
seinen Feinden zu widerstehen, wenn er seine 
Kraft von seinem Schöpfer und Herrn nimmt. 
Zwölfte Regel. Der böse Feind ist wie ein 
Weib, da er denn schwach ist an Kräften, aber 
stark an boshaftem Willen und Wut. Denn wie 
es Weiberart ist, wenn eine mit einem Manne 
streitet und der Mann ihr herzhaft widersteht, den 
Mut zu verlieren und die Flucht zu ergreifen, 
daß dagegen, wenn der Mann den Mut verliert 
und zu weichen beginnt, Zorn, Haß und Wild 
heit des Weibes sehr groß sind und ganz ohne 
Maß, so ist es unserm Feinde eigen, Kraft und 
Mut zu verlieren, daß seine Versuchungen weichen, 
wenn der, der sich in geistlichen Dingen übt, 
mutig sich den Versuchungen des Feindes aus 
setzt und sich gerade dagegen stellt. Hingegen 
aber, wenn der Übende sich zu fürchten und im 
Dulden der Versuchungen den Mut zu verlieren
	        
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