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Loyola, Geistliche Übungen.
brauchten sie zu ihrer und ihrer Familie Unter
haltung.
Die Bedenken und Einreden unseres
Feindes
zu merken und zu erkennen, dazu helfen folgende
Angaben.
Zum ersten. Man nennt gemeinhin ein Be
denken, was aus unserem eigenen freien Urteil
hervorgeht, wenn ich nämlich mir von selbst das
Urteil bilde, etwas sei eine Sünde, was keine
Sünde ist. So kann es z. B. kommen, daß einer
zufällig auf ein Spreukreuz getreten ist und nun
nach seinem eigenen Bedünken urteilt, er habe
gesündigt. Aber dies ist eigentlich ein falsches
Urteil, nicht richtig ein Bedenken.
Zum zweiten. Wenn ich auf jenes Kreuz ge
treten bin, oder wenn ich etwas anderes gedacht,
gesagt oder getan habe, kommt mir von außen
der Gedanke, ich hätte gesündigt, und von der
andern Seite scheint es mir, ich hätte nicht ge
sündigt. Dennoch fühle ich in mir Verwirrung,
da ich nämlich Sünde vermute und wieder nicht
vermute. Und dies ist eigentlich ein Bedenken
und eine Versuchung, die der Feind herbeiführt.
Zum dritten. Jenes erste Bedenken der ersten