50
Loyola, Geistliche Übungen.
zarte und weiche Dinge zu entfernen, sondern
es ist Buße, wenn an der Art des Schlafens vom
Notwendigen abgezogen wird, und je mehr, desto
besser, nur, daß der Mensch nicht geschädigt
wird, noch offenbare Schwäche daraus folgt. Auch
soll nicht vom notwendigen Schlafe abgezogen
werden, außer daß vielleicht einer die schlechte
Angewohnheit hat, zuviel zu schlafen, daß er zu
einem rechten Mittelmaß komme.
Die dritte besteht darin, daß man das Fleisch
züchtigt, das ist, ihm einen fühlbaren Schmerz
bereitet, da man mit Geißeln, oder mit Stricken,
oder eisernen Ruten darauf schlägt und sich selbst
so geißelt und verwundet, und daß man andere
Härten ihm zufügt. Es scheint eine passendere
und gefahrlosere Buße zu sein, daß der Schmerz
am Fleische fühlbar sei und nicht an die Gebeine
komme, auf daß er so Pein verursache, nicht
aber Schwäche. Deshalb scheint es geschickter,
sich mit kleinen Stricken zu geißeln, die äußer
lich Schmerz bereiten, als auf eine andere Weise,
die innerlich eine offenbare Schwäche herbei
führen kann.
Hierzu ist zu bemerken: zum ersten, daß
äußere Buße vorzüglich zu dreierlei Zweck ge
schieht; erstlich zur Sühne für frühere Sünden,
dann, sich selbst zu besiegen, d. i., daß die Sinne