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ist immer bestimmt durch die Produktivkraft der Arbeit, gleich
viel ob Austausch stattfindet, oder nicht. Bestände keine Theilung
der Beschäftigungen, so gäbe es weder Kauf noch Verkauf, aber
immer noch Profit.“ Hier sind also Austausch, Kauf und Verkauf, die
allgemeinen Bedingungen der kapitalistischen, Produktion, ein
purer Zwischenfall, und es gibt immer noch Profit ohne Kauf und
Verkauf der Arbeitskraft!
Weiter: „Producirt die Gesammtheit der Arbeiter eines Landes
20°/ 0 über ihre Lohnsumme, so werden die Profite 20°/ 0 sein,
was auch immer der Stand der Waarenpreise“. — Diess ist einer
seits eine äusserst gelungne Tautologie, denn wenn Arbeiter einen
Mehrwerth von 20 °/ 0 für ihre Kapitalisten produciren, so werden
sich die Profite zum Gesammtlohn der Arbeiter verhalten wie
20:100. Andrerseits ist es absolut falsch, dass die Profite „ 20°/ 0
sein werden.“ Sie müssen immer kleiner sein, weil Profite be
rechnet werden auf die Totalsumme des vorgeschossnen Kapitals.
Der Kapitalist habe z. B. 500 Pfd. Sterling vorgeschossen, davon
400 Pfd. St. in Produktionsmitteln, 100 Pfd. in Arbeitslohn. Die
Bäte des Mehrwerths sei, wie angenommen, 20 °/ 0 , so wird die
Profitrate sein wie 20:500, d. h. 4 °/ 0 und nicht 20 °/ 0 .
Folgt eine glänzende Probe, wie Mill die verschiednen geschicht
lichen Formen der gesellschaftlichen Produktion behandelt: „Ich
setze überall den gegenwärtigen Stand der Dinge voraus, der bis
auf wenige Ausnahmen überall herrscht, d. h. dass der Kapitalist
alle Vorschüsse macht, die Bezahlung des Arbeiters einbegriffen.“
Seltsame optische Täuschung, überall einen Zustand zu sehn, der
bis jetzt nur ausnahmsweise auf dem Erdball -herrscht! Doch
weiter. Mill ist gut genug zuzugeben, „es sei nicht eine absolute
Nothwendigkeit, dass dem so sei.“ Im Gegentheil. „Der Arbeiter
könnte, selbst mit seinem ganzen Lohubetrage, die Zahlung ab-
warten, bis die Arbeit vollständig fertig ist, wenn er die zu seiner
Erhaltung in der Zwischenzeit nöthigen Mittel hätte. Aber in
diesem Falle wäre er in gewissem Grade ein Kapitalist, der Ka
pital ins Geschäft legte, und einen Theil der zu seiner Fortführung
nöthigen Fonds lieferte.“ Ebensogut könnte Mill sagen, der Ar
beiter, der sich selbst nicht nur die Lebensmittel, sondern auch
die Arbeitsmittel vorschiesst, sei in Wirklichkeit sein eigner Lohn
arbeiter. Oder der amerikanische Bauer sei sein eigner Sklave,
der nur für sich selbst statt für einen fremden Herrn frohndet.
Nachdem uns Mill derart klärlich erwiesen, dass die kapita
listische Produktion, selbst wenn sie nicht existirte, dennoch immer
Marx, Kapital I. 81