Full text: Fabeln und Erzählungen. Th. 2 (9/10)

*58 Fabeln und 
Auch hilft dir nicht seinHerz nur blos ausMichlichkeit, 
Indem es jede Noth aus innrer Wollust scheut; 
Viel minder wird er dich mit seiner Gunst beglükcn, 
Um , was er einmal that/ dir zehnmal vorzurükett» 
Nicht darum wird dein Glük von seiner Huld vermehrt, 
Von seinem Arm bcschüzt, damit man öfters hört r 
2,Ich hob ihn aus dem Staub in deU beglükten Orden, 
-)2ch sprach: er werde groß, und er ist groß geworden» 
Nein, wenn der Menschenfreund sich um dein Wohl 
bemüht r 
So glaub, er wartet nicht, bis es der Erdkreis sieht. 
Er bittet dich vielmehr, die Wohlthat zu verschweigen: 
Gott und sein eignes Herz sind ihm die liebsten Zeugen» 
Kein Stolz noch Eigenn«; wirkt seine Gütigkeit» 
Was die Natur befiehlt, was die Vernunft gebeut, 
Was dein Bedürfnis heischt, dies reizet seine Triebe, 
Auch ohne Ruhm und Lohn, zu wahrer Menschenliebe» 
Nie hält er sich zu schwach, dir hülfreich beyzustchn; 
Sein Ansehn und sein Freund, sein Stand, sein 
Wohlergeh», 
Sind
	        
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