Full text: Beiträge zur Anatomie und Histologie der Larve von Sisyra fuscata Fabr

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Bei einer Betrachtung der Larve von der Bauchseite aus 
ist die Mundöffnung nicht zu bemerken, da sie von einer Unter- 
lippe vollständig bedeckt ist, welche als tasterloses, zungen- 
förmiges Organ sich an der ventralen Kopfpartie zwischen den 
basalen Kieferenden vorfindet. Vom Clypeus aus geht die 
Oberlippe abwärts und legt sich eng an der Unterlippe an; 
diese umgreift erstere mit ihrem etwas vorgewölbten Außen- 
rande. Die zwischen beiden liegende Mundöffnung ist wohl 
beim lebenden Tier stets geschlossen, wenn nicht ein Öffnen 
derselben zum Ausstoßen der unverdaulichen Nahrungspartikel 
notwendig wird. Die mediane Partie der ventralen Fläche der 
Unterlippe ist stark verdickt; die Verdickung zieht sich von 
der Mundspalte aus bis zur Grenze zwischen Kopf und Thorax. 
C. Der Vorderdarm. 
a) Die Mundhöhle. 
Die Mundhöhle ist in ihrem vorderen Teile, welcher der 
soeben beschriebenen Mundöffnung anliegt, eine geräumige 
ellipsoide Rinne, deren Boden die muldenförmig ausgehöhlte 
Unterlippe bildet. Da die Ränder der letzteren einen festen 
seitlichen Verschluß der Höhle bilden, gelangt die Nahrung 
wohl nicht in diesen Teil der Mundhöhle; auch die weiter 
unten beschriebene Insertion der Kiefer spricht dagegen. Der 
hintere Teil der Mundhöhle läßt deutlich drei nebeneinander 
liegende Teile erkennen: einen medianen und zwei laterale. 
Die Seitenteile, durch welche die Nahrung fließt, stellen starke, 
aus dunkelbraunem Chitin bestehende Röhren dar, welche 
durch einen sehr schmalen Spalt mit dem mittleren Teile in 
Verbindung stehen. Letzterer hat gewöhnlich ein geringes, 
dorsoventral komprimiertes Lumen; indessen können Muskeln 
eine Vergrößerung desselben herbeiführen, und zwar greift ein 
vom Clypeus ausgehendes Muskelpaar (m. protractor cavitatis 
oris). an die obere Decke der Mundhöhle, während ein von 
der Chitinverdickung der Unterlippe ausgehendes Muskelpaar 
(m. retractor cavitatis oris) zu beiden Seiten einer medianen 
Leiste der Basis ansetzt. 
Da beide Kiefer, wie schon früher erwähnt wurde, ge- 
lenkig mit dem Kopfe verbunden sind, muß es als unrichtig 
bezeichnet werden, wenn von einem Verschmelzen der Kiefer
	        
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