Full text: Lehrjahre ([1])

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um und), ben Opfern an pcrfönlichem ©cf)agen, brc fte 
mir ftdnbig brächte, ihrem Tlltcr unb meiner jur Unter» 
orbnung »erpjtichtetcn Sugenb. „Beigen ©ie, baß ©ie 
jc^t wirflid) eine @hri(tin (tnb!" fagte er. „Oemüttgcn 
©te (id), aud) wenn 3h«en wirflid) Unrecht gefchchen märe! 
©ringen Sie freubtg baö Opfer S^rer felbft — Sie 
«erben reichen ?ohn baüon ^aben!" „SSteKetcfjt ^at er 
wirflich red)t", bad)te tefj; unb in bem fielen ©emufit» 
fein, einen ©teg über mein 6bfe6 3d) errungen ju t)aben, 
ging id) mit ihm herunter, unb cö gab eine ruhrenbe 
Serfb^nungöfjene mit trief Srünen, Äuffcn unb ©egenS» 
wünfdjen. 3d) ^attc mid) nrieber einmal unterworfen. 
2ffö eine 2frt ©elbfifafteiung fa!) (cf) eS an, wenn (d) 
nunmehr mit Feuereifer affe mir unangenehmen Sfvbeiten 
übernahm: id) (tiefte „aftbeutf(f;e" Seelchen, oB ob id) 
eS befahlt befeime, fdmpftc (tunbenfang am Plattier mit 
meiner ©alentfoßgfeit, (triefte unentwegt ©trumpfe für 
bie Stegerfinbcr, wdhrenb bie ©ante nach bem 3fbenb» 
brot fpiefte unb fang. 3lber bie Scere im Snnern blieb, 
unb wenn abenbö bie 9tad)ttgaHcn »or meinen Feuftern 
(töteten unb ber Suft ber weißen Sffaäienbofben herein» 
jirbmte, bann erfaßte mid) eine @ehnfud)t, eine tiefe, 
heiße — wonach, ad) wonach?! 
3m Sommer fuhren wir nad) ©rainau. 3d) freute 
mid) finbifd) barauf, aber burd) bie flrenge 3fbgefd)(o(fen» 
heit bcö Sebent würbe mir ber Aufenthalt fehr »erbittert. 
Sch burfte nid)t einmal mit bem ©epp auf bie $od)» 
afm, unb aB Jpellmut ©efud) machte, ber (näWtfdjen ein 
flotter ©arbeteutnant geworben war, unb feinen Urfaub 
in spartcnfirchen bei ber SOtutter »erlebte, nahm ihn bie 
©ante allein an; (tc mußte ihm wohl bebeutet h«6en, 
23raun. SWemotrcn einer ©ojialtfltn 
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