Full text: Lehrjahre ([1])

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barungen fndjtcn. Unb wem ber Swang beS JpofeS 
Idfiig würbe, wer frtfäerc fnft brauchte, wem ei« freie» 
Söort auf bet 3unge brannte, ber fam ju if)r. 
Jpeute waren (Te alle um iljren Sectifd) öerfammett, bie 
3üten unb Sungen: SaflenS joöialcr Äünfllerfopf tandjte 
neben bem fd)6nen ©d)iKerprofit Jftejanber »on (SlcidjenS 
auf; ein paar auswärtige ^reunbe, ©djriftfießer unb 
Sijeaterbireftoren, bie jum beöorflefjenben @octl)c*(ScfeU» 
fdjaftStag fd)on angcfommcn waren, fanben (Td) ein; 
Slidbarb @trou(j (ianb fcfjüdjtern in einer Qfcfe, ber blaffe 
junge dfapeßmeifler, ben bie mciften öerladjten, unb ber 
f)ier bei ber gütigen $rau, bie iljn eben (n fdjwercr 
Jranffyeit gepflegt fyatte, wie .finb im -Oaufe war. Unb 
fd)mai unb blaf! wie er, in attmobifdjem ©ammctfieib 
unb glattgcfd)eiteltem -Oaar taudjtc ein SKdbdjen — nidit 
jung, nidjt alt — in ber Süre auf, baö mir bie $onte 
fd)»n oft als grcfkS bidjtcrifdjeS Talent gepriefen fyafte; 
(Sabricle SReuter. Unb eine junge ©dngerin fam, 
eine boperifdje Öberflentodjtcr, bie tro$ ifyrer fd)önen 
©timme auf ber Söüfyne nidjt fyeimifd) werben fonnte 
unb dngftlid), wie ein oerirrter SSogel, nad) SRenfdjen 
fud)te, bie (td) iljrcr onnai)men. Die J?auSfrau birtgierte 
wie ein gelbfyerr bie bunte Oefetlfdjaft unb baS 
©efprdd), — unb warf ein geiftoolleS SBort hinein, 
wenn eS auf bie Canbflrafk allgemeinen dflatfdjeö ju 
geraten brofjte. ©djliefilid) (tritt man (td) ^i&ig über 
SßcimarS ©ebeutung für baS geiftige ?ebcn ber (Segenwart. 
„Äünjller bebürfen ber SRnfye," fagte (Sleidjcn, „aber 
jte berfommen unb berfauern, wenn (te nid)t immer 
wieber mit einer Cabung »on Sbeen auS ber SGBelt 
braunen fjierfjer jurücffefyrcn."
	        
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