Full text: Das Kapital

ii 161 
13. Wirkung der Akkumulation auf die Arbeiter. 
Die industrielle Reservearmee. 
Die Berelendungstheorie. 
Wenn ein Teil des Mehrwerts zum Kapital geschlagen, 
also als zusätzliches Kapital verwendet wird, so versteht es 
sich, daß dieses Zusatzkapital auch wieder Arbeiter braucht. 
Sofern alle anderen Umstände unverändert bleiben, sofern 
insbesondere die gleiche Menge Produktionsmittel (konstan 
tes Kapital) nach wie vor dieselbe Menge Arbeitskraft 
(variables Kapital) zu ihrer Verarbeitung erfordern, muß 
daher die Nachfrage nach Arbeit wachsen, und dies um so 
rascher, je rascher das Kapital wächst. Nun wird alljährlich 
Mehrwert produziert und ein Teil davon alljährlich zum 
Kapital geschlagen; ja, dieser Mehrwert wird sogar jedes 
folgende Jahr größer, weil — eben durch die Akkumula 
tion — das Kapital größer geworden; endlich, wenn der Be- 
reicherungstrieb besonders angespornt ist, wie z. B. durch 
Oeffnung neuer Märkte, durch Entstehung neuer Industrien 
infolge neu entwickelter gesellschaftlicher Bedürfnisie usw., 
so genügt eine Verringerung des privaten Konsums der Kapi 
talisten, um plötzlich sehr viel mehr Mehrwert akkumulieren zu 
können. Aus all diesen Gründen können die Akkumulations- 
bedürfnisie des Kapitals das Wachstum der Arbeiteranzahl 
überflügeln und daher die Arbeitslöhne steigen. Dies muß 
sogar schließlich der Fall sein bei unveränderter Fortdauer 
obiger Voraussetzung. Da in jedem Jahr mehr Arbeiter be 
schäftigt werden als im vorhergehenden, so muß früher oder 
später der Punkt eintreten, wo die Bedürfnisie der Akkumu 
lation anfangen, über die gewöhnliche Zufuhr von Arbeit 
hinauszuwachsen, wo also Lohnsteigerung eintritt. Klage 
Bd. I KapilcI 23.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.