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13. Wirkung der Akkumulation auf die Arbeiter.
Die industrielle Reservearmee.
Die Berelendungstheorie.
Wenn ein Teil des Mehrwerts zum Kapital geschlagen,
also als zusätzliches Kapital verwendet wird, so versteht es
sich, daß dieses Zusatzkapital auch wieder Arbeiter braucht.
Sofern alle anderen Umstände unverändert bleiben, sofern
insbesondere die gleiche Menge Produktionsmittel (konstan
tes Kapital) nach wie vor dieselbe Menge Arbeitskraft
(variables Kapital) zu ihrer Verarbeitung erfordern, muß
daher die Nachfrage nach Arbeit wachsen, und dies um so
rascher, je rascher das Kapital wächst. Nun wird alljährlich
Mehrwert produziert und ein Teil davon alljährlich zum
Kapital geschlagen; ja, dieser Mehrwert wird sogar jedes
folgende Jahr größer, weil — eben durch die Akkumula
tion — das Kapital größer geworden; endlich, wenn der Be-
reicherungstrieb besonders angespornt ist, wie z. B. durch
Oeffnung neuer Märkte, durch Entstehung neuer Industrien
infolge neu entwickelter gesellschaftlicher Bedürfnisie usw.,
so genügt eine Verringerung des privaten Konsums der Kapi
talisten, um plötzlich sehr viel mehr Mehrwert akkumulieren zu
können. Aus all diesen Gründen können die Akkumulations-
bedürfnisie des Kapitals das Wachstum der Arbeiteranzahl
überflügeln und daher die Arbeitslöhne steigen. Dies muß
sogar schließlich der Fall sein bei unveränderter Fortdauer
obiger Voraussetzung. Da in jedem Jahr mehr Arbeiter be
schäftigt werden als im vorhergehenden, so muß früher oder
später der Punkt eintreten, wo die Bedürfnisie der Akkumu
lation anfangen, über die gewöhnliche Zufuhr von Arbeit
hinauszuwachsen, wo also Lohnsteigerung eintritt. Klage
Bd. I KapilcI 23.