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4. Kauf und Verkauf der Arbeitskraft.
Nachdem wir gesehen haben, daß der Wert der Waren
nichts anderes ist, als die in ihnen enthaltene menschliche Ar
beit, kehren wir zu der Frage zurück, wie es kommt, daß der
Fabrikant aus der Produktion seiner Waren einen größeren
Wert herausziehen kann, als er in sie hineingetan hat.
Wir wiederholen die Fragestellung: Für Produktion einer
bestimmten Ware braucht der Kapitalist eine bestimmte
Summe, sagen wir 100 Jl. Nachher verkauft er die fertige
Ware für 110 Jl. Da die Untersuchung gezeigt hat, das; der
überschießende Wert von 10 Jl nicht in der Zirkulation (d. h.
im Umsatz der Waren) entstanden sein kann, muß er in der
Produktion entstanden sein. Und nun handelt es sich darum,
nachzuweisen, wie das zugegangen ist.
Zwar ist das Problem zum Teil gelöst, sobald man weiß,
daß Wert durch gesellschaftlich notwendige Arbeit entsteht.
Um aus den vorhandenen Produktionsmitteln, z. B. Spinn
maschinen und Baumwolle nebst Zubehör, Garn zu machen,
wird in der Spinnerei Arbeit geleistet. Soweit diese Arbeit
gesellschaftlich notwendig ist, erzeugt sie Wert. Sie seht also
den vorhandenen Produktionsstoffen — in diesem Fall der
rohen Baumwolle — einen neuen Wert zu, indem sie zugleich
den Wert der vernuhten Maschinen usw. auf das Garn über
trägt. Es bleibt jedoch die Schwierigkeit, daß der Kapitalist
auch die neu geleistete Arbeit in seinen Selbstkosten bezahlt
zu haben scheint. Denn neben dem Wert der Maschinen, Ge
bäude, Rohstoffe und Zutaten figuriert in seinen Selbstkosten
auch der Arbeitslohn. Und den zahlt er doch eben für die
Bd. I, Kopitel 4 Nr. 3