Full text: Protokoll des Socialisten-Congresses zu Gotha

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ct Es wird hierauf Uebergang zur Tagesordnung beschloffen. 
stz A u e r erstattet sodann Namens der Maudatsprüfungs-Commisfion 
>d Bericht; das Verzeichnis; der Delegirten und der von ihnen ver- 
• tretenen Orte befindet sich am Schlüsse des Protokolls. 
Redner bemerkt, gegen die Zulassung des Delegirten aus Stritt 
ig gart war von Würtembergischen Parteigenossen Protest erhoben, 
weil ursprünglich beschlossen war, aus Würtemberg nur 2 Delegirte 
nach dem Congrcß zu senden. Durch die Wahl von Schröder in 
e>s Stuttgart hätten die dortigen Genossen dieses Abkommen verletzt, 
und sei deshalb das Mandat ungültig zu erklären. Ucbrigens liege 
M auch ein Protest gegen das Mandat von Hirsch, der an Stelle des 
ld inhaftirtcn Sicvers delegirt sei, vor. Die Commission habe jedoch 
keinen Grund gefunden, den einen oder andern Protest als berechtigt 
; K anzuerkennen, und beantrage daher Zulassung beider Delegirten, 
er besonders mit Rücksicht darauf, daß drei Delegirte für Württemberg 
- 1 ' 1 ; keineswegs zu viel seien. 
sU Der Congrcß erklärt sich hierauf für Zulassung der Delegirten 
stlj Hirsch und Schröder. 
H asselmann findet die auf den Mandateir angegebene Stimmen- 
e« zahl zu gering, gegenüber den an den betreffenden Orten besind- 
lichen Parteigenossen; mancher Delegirte sei hier anwesend, der 
w ganze Wahlkreise vertrete, dessen Wahl aber nur in der Versamm- 
z« hing eines Ortes desselben vorgenommen worden sei. Er beantrage 
daher, daß das Bureau beauftragt werde, eine genaue Aufstellung 
der Stimmen vorzunehmen, damit der gegnerischen Presse kein An- 
n> laß gegeben werde, von einem „Rückgang" der Socialdemokratie 
ck" zu sprechen. 
Älemich bemerkt, daß er einen ganzen Wahlkreis (den 9. sächsi- 
scheu) vertrete, aber nur aus zwei Orten dieses Kreises Mandate habe, 
zk Frohme hält ebenfalls die Mandate für ungenügend und die 
cc Form derselben, welche nur von Arbeiter - Versamnilungen spricht, 
für uncorrect. Er ist der Ansicht, daß auf jeden Delegirten so viel 
>!? Stimmen gerechnet werden müßten, wie in dem betreffenden Distrikte, 
den er vertritt, bei den Reichstagswahlen für socialistische Caudi- 
w baten abgegeben worden seien. 
:> sl Hartmann erachtet eine genaue Angabe darüber, wie viele 
Wähler sich an den Delegirtenwahleu betheiligt, für unnöthig, weil 
e> es doch nicht möglich sei, die falschen Mittheilungen der gegnerischen 
c> Presse durch das Protokoll zu widerlegen. 
Der Antrag Hasselmann's wird hierauf abgelehnt. 
»i _ Grottkau beantragt, daß im Protokoll bei den einzelnen Orten 
bii keine Stimmenzahl angegeben werde. Dies wird angenommen. 
Es wird hierauf Antrag 2 der gedruckten Vorlage zur Ver- 
rt Handlung gebracht. Derselbe findet nicht genügende Unterstützung, 
:c und nimmt sodann das Wort Auer zur Verlesung des Berichts über 
Gang und Stand der socialistischen Agitation in Deutschland. 
'd Derselbe lautet: 
d’ 1 Als im vorigen Jahre der Congrcß der deutschen Socialdemo- 
an Ersten seine Tagesordnung erschöpft hatte und zum Schluß der Ver 
handlungen gelangt war, wurde von Seiten des damaligen Bor
	        
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