Full text: Protokoll des Socialisten-Congresses zu Gotha

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„Vorwärts", an den man viele Anforderungen stelle. Blieben noch 
Blos, Most, Kapell und Redner übrig, die, soweit sic nicht durch 
ihre Stellung gebunden waren, so viel leisteten, als sie nur konnten, 
freilich wisse Redner selbst, daß noch viel, viel mehr gethan werden 
müsse: allein dazu fehlten bis jetzt die nöthigen Mittel. Redner 
weist schließlich darauf hin, daß wie aus der Abrechnung hervorgehe, 
die zeitweilige Agitation (worunter auch ein bedeutender Theil der 
Wahlagitation und diejenige durch die Reichsbotcn zu rechnen sei) 
in ziemlich umfangreicher Weise betrieben worden sei. 
Dietzmann klagt über die Vernachlässigung des Teltower 
Kreises resp. der nächsten Umgebung Berlin's. Die Parteileitung 
Bcrlin's, speziell aber Personen von der Redaction der „Berliner 
fr. Presse" trügen daran die Schuld, indem dieselben in dieser Be 
ziehung nicht nur nichts thäten, sondern sogar entgegenwirken. So 
seien Ausrufen resp. Berichten aus den Wahlkreisen die Aufnahme 
m verschiedenen Fällen verweigert worden. 
Most weist den gegen die Berliner, speziell die Redacteure 
u. s. w. der fr. Presse gerichteten Vorwurf zurück, und sagt, 
daß dieselben ihre Schuldigkeit bis an die Grenze der Möglichkeit 
gethan hätten. 
Nach persönlichen Bemerkungen von Dietzmann, Grottkau und 
Rackow wurde zur Abstimmung über Antrag 26 geschritten und 
beschlossen, denselben dem Centralwahlcomito zur Berücksichtigung zu 
überweisen. 
Die Sitzung wird hierauf, 7V- Uhr, geschlossen. 
Die Schriftführer: 
Ulrich. D c r o s s i. 
Erste Sitzung am Montag, den 28. Mai, Morgens. 
Der Vorsitzende Hasen clever eröffnet die Sitzung 8V< Uhr. 
Bei Verlesung der Präsenzliste fehlen Bock, Daßbach, Löwenstein, 
Most, Söhlcr, Matthäi, Kayser und Frohme, welche sich kurz nach 
Eintritt in die Tagesordnung beim Bureau melden. 
Es kommen dann zunächst Begrüßungen aus Zürich und 
Brüssel zur Verlesung, und theilt Auer einige Aenderungen in dem 
Bestand der Delcgirtcn und vertretenen Orte mit. 
Ulrich-Offcnbach theilt mit, daß die Offenbacher Gesinnungs 
genossen ihn bcanstragt hätten, den Congrcß zu ersuchen, das Mandat 
für Offenbach einem anderen Delcgirtcn zu übertragen. Der Grund 
hierfür läge in der Thatsache, daß Wolf bei Gelegenheit einer gegen 
ibn schwebenden Untersuchungssache sich mit einem Gnadengesuch an 
den Großherzog gewandt, was mit unseren Prinzipien und dem 
Parteiprogramm unvereinbar sei. 
Wolf erklärt, daß er es seinen Mandatgcbern und der Partei 
selbst schuldig sei, Klarheit in diese Angelegenheit zu bringen: der 
Cyngreß möge dann über sein Verhalten urtheilen. Redner sei in 
Folge langjähriger anstrengender Agitation körperlich vollständig
	        
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