Full text: Philosophie der Religion , 6 (06)

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bictige gelehrig, und der Gelehrige angetrieben wird, sich 
dein Unterrichte der von Gott bevollmächtigten Lehrer zu 
unterwerfen, und mit David zum Vater des Lichts zu 
rufen *): „ Erleuchte meine Augen, so will ich die Wun 
derdinge deines Gesetzes betrachten. Gib mir Verstand, 
fo will ich dein Gesetz durchforsch n. Laß dein ?ln,csicht 
über deinen Diener scheinen und lehre mich deine Satzun 
gen 
Doch seyen die eigentlichen Grundursachen der biblischen 
Dunkelheit dem Allwissenden beimgestellt. Das Warum 
intercssirt uns wenig, wo die Sache offenbar ist. 
Jetzt laste ich es dem unpartheyischen Leser zu entschei 
den über, ob ich zu viel gewagt, da ich oben gesagt habe: 
es vermöge die Schrift für sich allein, und ohne fremde 
Beyhülfe betrachtet, gar nicht zu wirken, was einer Glau/ 
bensregel zusteht. 
Schreckliche Wahrheit für alle die, welche das geschrie 
bene Wort Gottes, für die einzige und vollständige Glau 
bensregel Hallen! O meine Herren! wie dauern Sie mich! 
Sie stecken in unauflölichen Zweifeln über die Existenz der 
Bibel, über die Zahl und Authenticität ihrer Theile, über 
die Unverfalschtheit ihres Textes, über den wahren Sinn 
ihrer Worte, und so lange Sie also zweifeln, sind Sie 
schlechterdings unvermögend einen einzigen übernatürlichen 
Act des göttlichen Glaubens zu erwecken. 
Sie laugnen es, aber bekriegen sich selbst. Der Glaube, 
den Sie haben ist bloß natürlich, bloß menschlich, und die 
Ruhe ihres Gewissens falsch und erzwungen. Sie suchen 
die Versicherung in menschlichen Bewegungsgründen, welche 
nicht durchaus untrüglich sind, und wenn sie cs auch wa 
ren, zum göttlichen Glauben durchaus nicht zureichen. 
Lieben Sie Ihre unsterbliche Seele, verlangen Sie durch 
die lange Ewigkeit glücklich zu seyn, o! so erwägen Sie 
diesen Punkt aufmerksam und unpartheyisch. 
-oe®«o— 
*) Psalm. «8/ i8, 34. i3J.
	        
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