was sie von diesem und den übrigen Sakramenten glauben,
und in Uebung bringen, bloß aus der Bi el sollten Re
chenschaft geben. Gewiß, ihre theoretischen sowohl als
praktischen Uneinigkeiten, in Ansehung der obberührten
Punkte, legen es deutlich an den Tag, daß sie in dem geschrie
benen Worte GotreS jene allgemeine Stütze ihrer Glau
benslehren nicht antreffen, deren sie sich gegen uns mit so
lautem Getöse rühmen.
Da haben wir also einen unumstößlichen Beweis, daß
Christus viele, höchst wichtige, und vorzüglich zu glauben
und zu üben nothwendige Wahrheiten lehrte, die von den
Aposteln nicht schriftlich aufgezeichnet, sondern nur münd
lich den Gläubigen verkündigt, und besonders den Bischö
fen und Vorstehern der christlichen Gemeinen zur Bewah
rung anvertrauet wurden.
Und es geziemte sich allerdings, daß es also geschah,
denn damit blieb dieser kostbare Schatz im Schoße der
Kirche, und die Kirche im Besitze eines Vorrechtes, das
ihr als der unbefleckten Braut ihres göttlichen Stifters
von rechtöwegen gebührte. Nämlich, wie vormals die
Juden über alle Nationen des Erdbodens erhoben waren,
weil ihnen — wie Paulus schreibt *) — die göttlichen
Orakel anvertrauet wurden, so sollte jetzt die Kirche vor
allen übrigen Religionen, an den erhabensten Geheimnissen
der Gottheit, und allen Heimlichkeiten ihres himmlischen
Bräutigams ganz allein Theil nehmen. Ware alles pünkt
lich und ausführlich geschrieben, wie würde sie diesen un
schätzbaren Vorzug behaupten? wie von den ehrwürdigsten
Geheimnissen der göttlichen Religion mehr wissen, als die
Juden und Heiden, die ihre heiligen Bücher mit profanen
Augen durchblätterten?
Und damit entgrengen auch diese ehrwürdigen Geheim
nisse der Gefahr, von den Ungläubigen entheiligt zu wer
den, der sie durch die öffentlichen Schriften wären bloßger
stellt gewesen. Dieses war ohne Zweifel die Ursache, warum
die Apostel in ihren Sendschreiben manchmal die Rede plötz-
Kim. z,