Full text: Philosophie der Religion , 6 (06)

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; djc, wider welche man nichts einwenden dürfe *); wenn 
gleich kein geschriebenes Gebot vorhanden sey. 
Auch beym zweyten Punkte fangt er mit der mündlichen 
Ueberlieferung an **), und nach einer kurzen Unterrichtung 
schließt er'S mit dem Versprechen, daß er nächstens 
kommen, und das Uebrige persönlich lehren und einrichten 
wolle ***) 
„Deshalb, lieben Brüder! — haltet die Satzungen, 
die ihr entweder durch unsre Worte, oder durch unsern 
Sendbrief gelernt habt." So schreibt — wie Sie wissen — 
ein andermal derselbe Apostel an die T h e ssa l o n i k c r ****), 
und bestätigt damit ausdrücklich unsre Lehre von den münd 
lichen Ueberlieferungen. — 
Nicht doch! erwiedern Sie, denn Paulus hat hernach 
alles selbst schriftlich aufgesetzt, was er zuvor mündlich ge 
lehrt hat. — 
Aber zu geschweige«, daß die trennenden Bindewörter, 
Entweder, Oder, das Gegentheil klar andeuten, so 
enthalt ja der kurze Brief, wovon die Rede ist, das ganze 
Evangelium nicht, daß er schon zuvor den Theffaloni- 
kern gepredigt hat. 
Ueberhaupt liegt in Ansehung des Beweisrhums, 
den wir aus der gegenwärtigen Stelle ziehen, wenig daran, 
ob alle mündlichen Lehren des Apostels von ihm oder je 
mand anderm, über kurz oder über lang seyen geschrieben 
worden oder nicht. Er verspricht eö nicht, daß eö als» 
geschehen werde; aber er gebietet ernstlich, daß die Gläu 
bigen zu Theffalonika zwischen dem, was sie von ihm 
'■ mündlich oder schriftlich gelernt haben, keinen Unterschied 
! 
! ' 
t *) Ist aber jemand unter euch zänkisch, der wisse, daß weder wie, noch 
f die Kirche Gottes eine solche Gewohnheit haben. Ebend. 16. 
t **) Ich habe es vom Herrn empfangen, was ich euch überliefert habe, 
i. Kor. ii, 2;. 
***) Das Uebrige will ich anordnen, wann ich kommen werde. Lbenr 
das. 34. 
*"*) Thessal. 14. 
Philos. der Religio» 6. BaA 
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