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bachtung des Naturgesetzes zu ihrem Heile gleichgültig, und
Gorc unbarmherzig, ungerecht, weil er die Sachen also
theils angeordnet, theils zugelassen hat? Das Gleichniß
klärt nicht nur den Zweifel auf, es entdeckt auch die Quelle,
woraus die obenerwähnte Unwissenheit entspringt. Bey
einer mehr viehischen, als menschlichen Lebensart, isi's kein
Wunder, daß man zur Kenntniß der göttlichen Religion
nicht gelangt. Wer sich vorschlich die Augen ausbohrt,
wird freylich die Sonne nimmer ansehen, nur auf den
Schöpfer werfe er die Schuld nicht.
Gott versagt seinen Beystand nicht, woferne man von
seiner Seite alles thut, was man vermag. Ein bewahr
ter Grundsatz der Theologen, welchen noch dazu der ächte
Begriff von der unendlichen Güte befestigt.
So antworte ich, wenn mir eine schlechterdings »tu
willkührliche, und durchaus unsträfliche Unwissenheit des
ü Christenthums vorgeworfen wird. Dergleichen Unwissende
mögen sich mit der grenzenlosen Güte des höchsten Erbar-
Mer6 trösten, wenn sie nur von ihrer Seite nichts unterlas
sen. Sind sie sonst fromm und gotteSfürchtig, wic'S der
römische Hauptmann Kornelius zu C a sa r e a war *),
so wird auch ein Engel kommen, und ihnen irgend einen
Apostel zuführen.
Dieses ist meines Erachtens, die kürzeste und auch die
klarste Weife, den gegenwärtigen Knoten atifzulösen. Die
Unwissenheit des Christenthums lst entweder einigermaßen
— in sich, oder in ihrer Ursache — willkührlich, oder
nicht. Im ersten Falle hat sich der Mensch den Abgang
beS nothwendigsten Heilömittel selbst zuzuschreiben, im zwey
ten wird die weiseste Vorsehung solche Veranstaltungen
treffen, daß er endlich zur Kenntniß desselben komme, und
in beyden Fällen ist die unermeßliche Güte des erbarmungs-
vollrn Messias gerechtfertigt. Oder sagen wir, der All
mächtige fängt selbst, durch die freywillige Mittheilung ge
wisser innerlichen Gnaden, in einen jeden wie immer bar
barischen Menschen, das große Werk des Heils an. Be
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*) Apost. G«sch> io. i «.