Full text: Philosophie der Religion , 6 (06)

Ferner: er ist nur ein Bräutigam, und hat nttr eine 
Braut, und diese ist seine Kirche, die er geliebt, die er 
mit seinem Blute gewaschen hat, ttm sie rein, unbefleckt, 
und herrlich zu machen, und die er nicht aufhört, und je 
aufhören wird, zu nähren und zu liebkosen *). 
Wie getraut man sich also von mchrern Kirchen nur 
Meldung zu thun? Wie nur eine Taufe, nur ein 
Glaube, also nur eine seligmachende Kirche. Alle übrigen 
sind nach dein Ausspruche des Apostelfürsten, Sekten des 
Verderbnisses *). Sekten, die zum Untergänge, nicht 
zum Heile führen, folglich ist es ein Irrthum, ein grau 
licher Irrthum, allen christlichen Seelen, die Seligkeit zu 
versprechen, es möchte nur seyn, daß Christus in den 
spätern Zeiten, ein neues Evangelium verkündigt, oder mit 
gewissen erleuchtetem Herren, ein besonderes Bündniß ge 
troffen hatte. 
Wer sich dessen nicht bewußt ist — und gewiß unter 
Len Erdenbewohnern ist eö keiner — der sehe zu was er 
thut, wenn er sich von der wahren Kirche Christi wis 
sentlich entfernt, oder die seinige nicht verlaßt, an deren 
Wahrheit er vernunftmäßig zweifelt. Das Geschäft geht 
nicht den verweslichen Körper, nicht die vergänglichen Gü 
ter , nicht den eingebildeten Nachruhm, cs geht die un 
sterbliche Seele an, und der Fehler, der da begangen wird, 
ziehet einen unersetzlichen Schaden nach sich; nicht für hun 
dert, für tausend, für Millionen Jahre, sondern für einen 
Zeitraum, der sich in's unendliche verliert. 
„ Ich habe mich bey der Religion meiner Väter gehal 
ten. Ich habe als ein ehrlicher Mann in meiner Religion 
mit guter Meynung gelebt. " 
*) Ihr Männer, liebt eure Weiber, wie Christus die Kirche geliebt, 
und sich selbst für sie dargcgeben hat. Damit rr sie heiligte---Damit 
er steh selbst eine herrliche Kirche darstellte, die weder ein Machet, 
noch eine Runzel, noch etwas dergleichen hätte, sondern heilig undmi- 
befleckt wäre.-- - denn nocb nie bat jemand sein eigenes Fleisch gehasset, 
ein jeder ernährt und erhält es, wie Christus auch seine Kirche. Cph. 
5, — ?o- 
*) Unter euch w.iLen lügenhafte Lehrn sey», welche »ertrrbs d>' Ketze- 
reyen eiufühmi, und den Herrn, der sie erlasst hgk, laagntn wndiN. 
a. Petr- 2, i.
	        
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