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Kennzeichen der wahren Kirche»
äcver die wahre Kirche findet, der findet alles, den sicher
sten Wegweiser, der ihn gerade zur Erkenntniß der Wahr
heit führt, das hellste Licht, das die Finsterniß der Unwis
senheit, und die Wolken des Irrthums gänzlich zerstreut,
das untrüglichste Orakel, das die entstehenden Zweifel deut
lich entwickelt; den rechtmäßigen Richter, der die einschlei
chenden Irrlehren amtSwegen verbannt. Er darf also nichts
weiter thun, als hören und folgen. Glücklich, wem der
Himmel so günstig ist!
Aber der große Punkt! Wo finden wir die wahre
Kirche?— Sie ist ja sichtbar;— Freylich unter den un-
christlichen Gemeinen. Aber unter den Christlichen? Wer
vermag den Handel so vieler streitenden Partheyen mit
Gewißheit zu entscheiden? Schon vom Anbeginne her, zer
theilten sich die Christen in unzahlbare Gesellschaften, und
eine jede eignete sich, mit Ausschließung und Verdammung
aller übrigen, die Vorrechte der wahren Kirche zu. Der
Streit wahret noch heute fort, nur daß man eö leichter
geschehen laßt, und allen Bekenntnissen ohne Unterschied
das Himmelreich aufthut. Allein damit wird der Sache
nicht geholfen. Einmal! ein Glaube, eine Taufe, ein Leib
und eine Braut Jesu Christi.; ein Schafstall und ein
Hirt, ein Gott, und folglich auch nur ein Weg zu Gott;
nur eine Straße zur Seligkeit; nur eine wahre Kirche.
In den ersten Zeiten untersagten schon die Apostel den
Gläubigen alle Gemeinschaft mit dem, welcher sich von
ihrer Kirche trennte, und ermahnet, nicht wieder zurückkeh
ren wollte. „Einen ketzerischen Menschen so lautet der
Befehl Paulus an den Bischof der Kreter — nach-