einen sichtlichen Körper ausmachen *), einen Körper, der
ebenfalls, wie sein Haupt Christus ist **), also nur von
einem Geiste belebt wird ***).
Der Apostel könnte nicht klarer reden, und wie eö mir
daucht, will er uns damit einen aus den charakteristischen
Zügen der wahren Kirche zu verstehen geben; die Einheit
nehmlich, die darin aus der Vereinigung dep Gläubigen
mit ihrem Haupte sowohl, als auch unter sich entspringt. *
Ja, die wahre Kirche muß Eine seyn; nicht nur in
jenem Sinne, daß es außer ihr keine andere gibt, sondern
auch in diesem, daß sie vermittelst des genauen Zusammen
hangs aller Glieder, ein Ganzes, einen Leib, eine vollkom
mene, auS vielen Theilen zusammengesetzte, und untrenn
bare Einheit ausmacht.
So wurde die Sache von ihrem göttlichen Stifter ein
gerichtet. Denn gleichwie er allen seinen Anhängern eine
und dieselbe Lehre zu glauben hinterließ, also bestellte er
auch bey seiner Rückkehr in den Himmel — damit zur voll
kommensten Einheit nichts ermangelte — für den ganzen
Körper, statt seiner, ein sichtbares Haupt, dem alle Glie
der sollten unterwürfig seyn. „Unter den Zwölfen —
schreibt Hyero ni m uS ****) — wird einer gewählt, damit
durch die Bestellung des Hauptes, die Gelegenheit der
Trennung abgeschnitten werde.
*) Denn gleichwie wir in eine« einzigen reibe viele Glieder,
und alle diese Glieder nicht einerley Verrichtung haben, so sind
wir viele ein Leib in Christo, ein jeglicher aber des andern Glied.
Rom. i2, 4 ;
**) Und er (Gott) hat ihn (Christum) zum Haupte über die ganze
Kirche gesetzt, welche sein Leib ist. Ephcs. i, 22. -z.
Christus, welcher das Haupt ist, aus welchem der ganze Leib zu
sammengefügt, und mileinander durch alle Gelenke verknüpft
ist, wodurch ein Gieb dem andern nach seiner Wirkung,
und nach seinem Maaße dient, und zugleich macht, daß der seid
durch die Liebe zur Erbauung seiner selbst aufwächst Ebend.
4, -5- -6.
***) Ein Leib, und ein Geist: wie ihr zn einer Hoffnung eures
Berufs berufen seyd Ebend, 4. 4..
****) L, 1, eonu. Joviuisn,