ist gegründet, denn ich sehe sie denselben dort suchen, wo
er mehr anzutreffen ist.
O meine Herren ! Zurücke, zu uns her! Da im Chri-
stenrhume, und nur im Christenthume wandelt man den
Weg, welcher zur ewigen Glückseligkeit fuhrt.
Das erste verneinen selbst die Jndifferentisten nickt,
wiewohl mir dem Unterschiede, 'daß sie sich auf die einge
bildete Gleichgültigkeit aller Religionen, da wir uns auf
di> göttliche Offenbarung stutz n; denn unserer Meinung
nach will der Schöpfer seine Geschöpfe durch die geoen-
barte Religion wahrhaft und ewig glückselig machen. Die
ses ist einer der vornehmsten Zwecke jener i n cmeßlichen
Liebe, womit sich der Unsterbliche entschlossen hat, mit den
Sterblichen zu reden.
Das zweyte mögen die besagten Herren wohl läugnen,
nicht aber zweifelhaft machen. Einerseits kann vermöge der
ersten Grundsätze der Vernunft, aus den sich so offenbar
und so mannichfaltig widersprechenden Religionen nur eine
die wahre seyn, und andererseits ist die Wahrheit des Chri
stenthums schon klar genug dargethan worden. So wird
dann die Folge unvermeidlich, daß nur das Christenthum
den Weg cnchalt, worauf man zum Heile köaunc. Öder
will man dieses Vorrecht einer falschen Religion einräu
men, so bin ich befugt auch dem Atheisten die Seligkeit
zuzusprechen, zumahl da der Atheisnius, nach dem sinnrei
chen Einfalle des Herrn Bayle, vor allen falschen Reli
gionen den Vorsitz hat.
Doch dieses ist eine handgreifliche Ausschweifung einer
erhitzten Einbildungskraft. Richtiger von der Sache zu
reden: in den falschen Religionen wird Gott nicht geehrt,
und angebetet, wie es ihm gefallt; cö wird ihm das Opfer
nicht gebracht, das er verlangt; der Dienst nicht erwies n,
den er begehrt; das Gesetz nicht befolgt, das er kund macht;
der Wandel nicht geführt, den er billigt; das Mittel zur
Seligkeit nicht gebraucht, das er anbietet; nach jener Hei
ligkeit nicht gestrebt, die er vorfchr ibt; dafür aber bildet
man sich einen Gott, einen Gottesdienst, ine Glaubens
lehre und Sittenregel nach seinem Eigensinne. Meinen wir