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Die Fliege
lichen Träumen dieser wunderlichen kleinen Kreatur,
die jetzt keusch unter uns fünf, die sie ihre fünf
Papas nannte, lebte, bedeutete das Kind alles.
Sie sah es schon als Seemann und erzählte, wie
es einen neuen Weltteil, größer noch als Amerika,
entdeckte, sah es als General, der Frankreich Elsaß
und Lothringen zurückeroberte, sah es dann als
Kaiser, der eine neue Dynastie von edelmütigen,
weisen Herrschern begründete, die unserm Vaterland
endlich das Glück brächten, sah es als Gelehrter,
der das Geheimnis fand, Gold zu machen, darauf
die Kunst, ewig zu leben, sah es als Luftschiffer,
dem es gelang ferne Gestirne zu besuchen, sodaß
das Weltall ein großer Tummelplatz für die
Menschen ward. Die Erfüllung der wunder
lichsten, prachtvollsten Träume!
Ach Gott, die arme Kleine war bis zu Ende
des Sommers reizend und spaßig.
Am zwanzigsten September endete ihr Traum.
Wir kamen eben vom Frühstück in Maisons-Lafitte
und fuhren bei Saint-Germain vorüber als sie sagte,
sie habe Durst, und uns bat, in Pecq anzuhalten.
Seit einiger Zeit wurde sie sehr schwerfällig,
worüber sie sehr traurig war. Sie konnte nicht
mehr herumspringen wie früher, keinen Satz mehr
machen vom Boot ans Land, wie sonst. Sie
versuchte es, trotz unserer Rufe und Bemühungen,