Full text: Gesammelte Werke (15)

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Der Ertrunkene 
Schiff aufgenommen worden war, konnte es sein, 
daß das ihn in die Ferne mitgenommen hatte. 
Dann gewöhnte sie sich allmählich an den 
Gedanken, Witwe zu sein, fuhr bloß jedesmal 
zusammen, wenn eine Nachbarin, ein Armer oder 
ein fliegender Händler einmal unerwartet bei ihr 
eintrat. 
Da blieb sie eines Nachmittags, etwa vier Jahr, 
nachdem ihr Mann verschwunden war, als sie 
die Judenstraße hinunterging, vor dem Haus eines 
alten Schiffskapitäns stehen, der vor kurzem ge 
storben war und dessen Möbel man verkaufte. 
Gerade in diesem Augenblick wurde ein 
Papagei versteigert, ein grüner mit blauer Haube, 
der alle Leute unruhig und unzufrieden anblickte. 
— Drei Francs! — rief der Taxator. — 
Ein Vogel, der wie ein Advokat schwatzt. Drei 
Francs! 
Eine Freundin der Patin stieß sie in die Seite: 
— Sie sollten ihn kaufen, Sie haben doch 
Geld. Da hätten Sie Gesellschaft. Der ist mehr, 
wie dreißig Francs wert, der Vogel. Fünfund 
zwanzig kriegen Sie allemal wieder. 
— Vier Francs, meine Damen, vier Francs! 
— wiederholte der Mann. — Der singt die Litanei 
und predigt wie der Herr Pfarrer. Ein Phänom, 
ein wirkliches Wunder!
	        
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