Full text: Gesammelte Werke (15)

Die Probe 
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— Ha, ha, ha! Ihr seid einer wie der andere, 
einer wie der andere! Nicht einer merkt die Ge 
schichte, wenn man ihn nicht mit der Nase rein 
steckt. 
Der Streit ging fort. Sie beteuerte in größter 
Aufregung die Blindheit betrogener Ehemänner, 
die er bezweifelte, sie aber mit so persönlicher Ver 
achtung behauptete, daß er anfing, böse zu 
werden. 
So wurde der Streit zum beiderseitigen Zornes 
ausbruch. Sie nahm die Partei der Frauen, er 
verteidigte die Männer. 
Er beging die Dummheit zu erklären: 
— Na also, ich schwöre Dir, daß, wenn ich 
betrogen worden wäre, ich's gemerkt hätte, und 
zwar sofort. Und ich hätte Dir solche Gelüste 
ausgetrieben, aber so gründlich, daß wir hätten 
den Arzt kommen lassen müssen, um Dich wieder 
auf die Beine zu bringen. 
Sie zitterte vor Wut und brüllte ihm ins 
Gesicht: 
— Du! Du! Du chist ebenso dumm wie 
alle anderen, hörst Du? 
Er beteuerte von neuem: 
— Ich schwöre Dir, das ist nicht wahr. 
Da fing sie so impertinent an zu lachen, daß 
ihm das Herz klopfte, und es ihn kalt überlief.
	        
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