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Di« Maske
sprachen, zwei Jahre später hätten Sie ihn nicht
wieder erkannt. Wie sich so ein Mann schnell
verändert. Er war noch ein ganz schöner Kerl,
aber die Frische sing runter und die Weiber waren
nich mehr so hinterher. O, in der Zeit ist mir's
dreckig jegangen, da hab ich was durchjemacht.
Nichts war ihm recht, nichts, nichts. Er hat seinen
Beruf aufjegeben, um Hutmacher zu werden.
Dabei hat er sein ganzes Geld verputzt. Und dann
wollte er Schauspieler werden, aber das jlückte
nicht, und da fing er an auf die öffentlichen Bälle
zu loofen. Endlich kam er soweit zur Vernunft,
daß er wenigstens etwas behalten hat, und davon
leben wir. Das langt zu, aber dicke ist's nich.
Und wenn man denkt, daß er mal beinah 'n
Vermögen hatte.
Jetzt sehen Sie, wie er's treibt. Das ist wie
'ne Verrücktheit in ihm. Der Kerl muß jung
sein, muß mit Weibern tanzen, die nach Parfüm
stinken und Pomade. Armer, lieber, alter Kerl!
Ganz bewegt, den Thränen nahe, betrachtete
ste ihren alten, schnarchenden Mann. Dann näherte
sie sich ihm leichten Schrittes und küßte ihn leise
aufs Haar.
Der Arzt war aufgestanden, um zu gehen. Er
wußte nicht, was er, angesichts dieses seltsamen
Paares, sagen sollte.