Full text: Gesammelte Werke (15)

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Di« Maske 
sprachen, zwei Jahre später hätten Sie ihn nicht 
wieder erkannt. Wie sich so ein Mann schnell 
verändert. Er war noch ein ganz schöner Kerl, 
aber die Frische sing runter und die Weiber waren 
nich mehr so hinterher. O, in der Zeit ist mir's 
dreckig jegangen, da hab ich was durchjemacht. 
Nichts war ihm recht, nichts, nichts. Er hat seinen 
Beruf aufjegeben, um Hutmacher zu werden. 
Dabei hat er sein ganzes Geld verputzt. Und dann 
wollte er Schauspieler werden, aber das jlückte 
nicht, und da fing er an auf die öffentlichen Bälle 
zu loofen. Endlich kam er soweit zur Vernunft, 
daß er wenigstens etwas behalten hat, und davon 
leben wir. Das langt zu, aber dicke ist's nich. 
Und wenn man denkt, daß er mal beinah 'n 
Vermögen hatte. 
Jetzt sehen Sie, wie er's treibt. Das ist wie 
'ne Verrücktheit in ihm. Der Kerl muß jung 
sein, muß mit Weibern tanzen, die nach Parfüm 
stinken und Pomade. Armer, lieber, alter Kerl! 
Ganz bewegt, den Thränen nahe, betrachtete 
ste ihren alten, schnarchenden Mann. Dann näherte 
sie sich ihm leichten Schrittes und küßte ihn leise 
aufs Haar. 
Der Arzt war aufgestanden, um zu gehen. Er 
wußte nicht, was er, angesichts dieses seltsamen 
Paares, sagen sollte.
	        
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