Full text: Gesammelte Werke (15)

Ein Scheidungsgrund 
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von dieser Welt ist, das meine Träume beflügelt. 
Ach, wie mein Traum mir die Menschenwesen 
anders zeigt, als sie sind. Sie ist blond, hell 
blond, ihr Haar ist von unaussprechlicher Färbung. 
Ihre Augen sind blau. Nur blaue Augen be 
geistern meine Seele. Die ganze Frau, die ganze 
Frau, wie sie vor meinem Herzen steht, sehe ich 
im Blick der Augen, nur im Auge. 
O ein Wunder, ein Wunder ist das Auge. 
Das ganze Weltall spiegelt sich darin, weil es die 
Welt sieht und sie zurückwirft. Es enthält die 
ganze Erde, die Dinge, die Wesen, die Wälder, die 
Ozeane, Menschen und Tiere, Sonnenuntergang 
und Sternenglanz, Künste, alles, alles. Es sieht, 
erfaßt und behält alles in sich. Und noch mehr 
liegt in ihm: die Seele, Menschen die denken, 
Menschen die lieben, Menschen die lachen, Menschen 
die leiden. O, blickt in blaue Frauenaugen, die 
tief sind wie das Meer, wechselnd wie der Himmel, 
so süß, süß, süß, wie eine leichte Brise, süß wie 
Musik, süß wie Küsse, durchsichtig, so klar, daß 
man sehen kann, was dahinter ist, daß man die 
Seele sieht, die blaue Seele, die sie färbt, die sie 
belebt, die sie göttlich macht. 
Ja, die Seele hat dieselbe Farbe wie der Blick. 
Nur die blaue Seele macht träumen, hat ihre 
Bläue von den Fluten und vom Himmel. 
Maupassanl XV. 
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