Full text: Flucht in die Heimat

Promenade vorbei.  Unvermittelt wurden die 
Straßen breiter, sauberer und schöner, die Häu- 
ser rechts. und links vornehm und stattlich, 
Schilder in hebräischer und auch englischer 
Sprache leuchteten blank und farbig von allen 
Seiten, „Wir sind in Tel Awiw!” verkündete 
Baruch, 
Sie fuhren die Allenbystraße hinauf und noch 
weiter in die Innenstadt hinein, Eine leuchtende 
Kuppel wölbte sich über einen großen frei- 
stehenden Bau. „Die große Synagoge und dort 
weiter rechts das Dach der Irijah‘, erklärte Ba- 
ruch. Auf dem Platze vor dem Stadthaus war 
ein buntes wildes Treiben, ein Wagen- und 
Autoverkehr, der an die belebtesten Verkehrs- 
straßen der großen deutschen Stadt erinnerte. 
Auf einem Podium stand ein Polizist mit Bären- 
mütze auf dem Kopfe und weißen Aermeln und 
ordnete mit fast graziösen Bewegungen und in 
einem Tone, der mehr als Einladung denn als Be- 
fehl klang, den Verkehr. „Der Schoter,” sagte 
Baruch, „der jüdische Verkehrsschutzmann.” 
Um die Litfaßsäulen drängte sich viel Volk. 
Es war in der Woche vor Purim, und Riesenpla- 
kate in allen Farben kündigten in hebräischer 
Sprache Tanzvergnügungen, Maskenbälle, Thea- 
teraufführungen an. Eine große Tribüne mit kar- 
nevalistischen Kulissen und Attrappen zog ihren 
Blick an. An unzähligen Häuschen wurde Gasus 
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