Full text: Gottgesandte Wechselwinde

495 
D i e Liller K r i e g s z e i t u n g 
In der Druckerei des Echo du Nord 
Otach drei Tagen Ruhequartier in Warneton kehrte ich 
mit meiner Kompanie in unsere alte Stellung zurück: nocb 
einmal lagen wir hier in den Schützengräben zwischen der 
Ferme und Messines, unser Bataillonsstab im Keller des 
völlig zusammengeschossenen Klosters, lind es regnete, 
regnete. Ununterbrochen währte den ganzen Tag die 
Kanonade. Jeder Kopf, der sich über dem Schützengraben 
rand zeigte, wurde zum Ziel der feindlichen Scharfschützen. 
Die Essenholer durften jetzt nur nachts hinter die Ferme 
zurückgeschickt werden. Fast jedes Essenholen bedeutete 
einen Verlust. 
Ende November wurde das Bataillon zur Verwendung 
an weniger exponierter Stelle herausgezogen. Späterhin 
übernahm es die Besetzung von Brüssel. 
Inzwischen war die Elfte mobile Landwehrbrigade der 
sechsten Armee zugeteilt worden, die der zum rechten Flügel 
entsandte Kronprinz Rupprccht von Bayern führte. An 
sang Dezember, als die ganze Front erstarrte und der 
Stellungskrieg begann, der dann vier lange Jahre währen 
sollte, befahl der Führer der sechsten Armee die Gründung 
einer Feldzeitung für seine Truppen. 
Auf Befürwortung meines Bataillonsführers wurde ich 
durch den Kommandanten von Lille dem Armeeober 
kommando für die Leitung eines solchen llnternehinens in 
Vorschlag gebracht. Am zweiten Dezember führte mich 
der Nachrichtenoffizier des ADK. 6, Hauptmann Lübcke,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.