Full text: Die Juden in Russland; Urkunden und Zeugnisse Russischer Behörden und Autoritäten

„Russki Inwalid,‘“ („Der russische Invalide.‘“)*) 
I. — (1858. No. 39). — Wie sollte ein Militär sich über 
die Juden tadelnd äussern, während in den Reihen der 
russischen Armee Zehntausende von Juden stehen, die ehr- 
lich und treu gegen Zar und Vaterland ihre Pflicht erfüllen ? 
Und sind nicht die Wälle der vielumstrittenen Feste Sebas- 
topol so gut mit dem Blute der jüdischen Soldaten, die 
selbst gegen ihre Glaubensgenossen gekämpft haben, wie 
mit dem der Russen gefärbt worden? Lasst uns würdig sein 
unseres Jahrhunderts, sagen wir uns los von der unglück- 
seligen Gewohnheit, die Juden in unseren Litteraturprodukten 
zum Gegenstand des Spottes und Hohnes zu machen, 
Lasst uns vielmehr erwägen, welche Ursachen dieses Volk 
in einen solchen Zustand versetzt haben, gedenken wir der 
den Juden angeborenen Begabung für Wissenschaft und Kunst 
und benutzen wir, indem wir ihnen einen Platz in unserer 
Mitte einräumen, ihre Energie, ihre Gewandtheit und geistige 
Beweglichkeit als ein neues Mittel, um den täglich wach- 
senden gesellschaftlichen Bedürfnissen abzuhelfen. 
H. — (1858. No. 168). — Nach dem ,Odesski Wjestnik* 
[Odessaer Boten] kommt es nun auch dem „Russischen 
Invaliden* zu, ein Wort der Liebe und Versöhnung einem 
Volke zu widmen, das noch vor kurzem als eine von Gott 
vergessene und mit Hecht von den Menschen verstossene 
Rasse erniedrigt, verfolgt, verleumdet und verhóhnt wurde, 
*) Redaeteur des ,Russischen Invaliden* war zu jener Zeit (1858 
— 1881) der Generalstabsoberst, spüter Generalmajor Peter Semjonowitsch 
Lebedew.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.