der grossen Masse der russischen Bevölkerung verlieren ,
und, indem sie der sittlichen Kraft der letzteren und ihrer
Fähigkeit, fremde Volksbestandteile zu assimilieren, nach-
geben, werden sie in der zweiten und dritten Generation
unbedingt russiliziert werden.“
Der Herr Vorsitzende machte hierbei darauf aufmerksam,
dass auch jetzt schon die Lage der Juden und ihr Ver-
hältnis zur Stammbevölkerung auf dem rechten Ufer des
Dniepr nicht dieselben seien wie auf dem linken. „In den
Gouvernements Tschernigow und Poltawa, wo sie in weniger
dichten Massen wohnen, macht sich die Entfremdung und
Feindseligkeit zwischen der Stammbevölkerung und den
Juden weniger bemerkbar. Es bestehen zwischen den Bauern
und den Juden humanere Beziehungen.“
Die Anhänger der abweichenden Auffassung, die Herren
Nesabitowsky, Zechanowezki und Sidorenko, bestritten zwar
keineswegs die Notwendigkeit einer Beseitigung der Be-
schrünkungen, welche die Abgeschlossenheit der Juden auf-
recht erhalten, und die die Annáherung der jüdischen und
christlichen Volkselemente verhindern, erklárten es jedoch
nichtsdestoweniger für wünschenswert, dass alle Massnahmen,
die in dieser Hinsicht unternommen würden, nur Schritt
für Sehritt und mit grosser Vorsicht zur Ausführung ge-
langen.
Nach Beendigung der Diskussion stellten die Mitglieder
der Kommission folgende Antwort auf die von dem Herrn
Vorsitzenden gestellte Frage fest:
„Die. Kommission hält eine Annäherung zwischen der
jüdischen und christlichen Bevölkerung in den breiten
Massen für wünschenswerter. Zur Erreichung dieses Zieles
hält sie eine Aufhebung der gegenwärtig bestehenden, einer
Annäherung hinderlichen Beschränkungen zu Gunsten der-
jenigen für nützlich, die eine jüdische Elementarschule ab-
solviert haben“.
lluprydapp mo Yupaplenin KieBCKuMb YyedurMb OLDYTOML
a4 1866 r. — Cirkular der Verwaltung des Kiewer Lehrbezirks. Jahrg.
1866. Nr. 10. S, 876—389.
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