zur Übernahme von Auszubildenden in ein Arbeitsverhältnis. Entsprechend
ging die IG Bergbau und Energie mit der Forderung nach Abschluß eines
— gegenüber der gesetzlichen Regelung — wesentlich verbesserten Vor -
ruhestandstarifvertrages in die Verhandlungen.
Auf Arbeitgeberseite zeigte man sich der Forderung nach Abschluß
einer Vorruhestandsvereinbarung von vorherein ausgesprochen aufge —
schlossen gegenüber, wollte man doch nicht nur ein politisches Signal für
die Lebensarbeitszeitverkürzung und damit gegen die Wochenarbeitszeit —
verkürzung setzen, man glaubte zudem ein weiteres Instrument an die
Hand zu bekommen, um personalpolitische Überlegungen (z.B. hinsichtlich
Personalabbau oder Personalstrukturveränderungen) "sozial abgefedert”
umsetzen zu können. Daß man von Arbeitgeberseite zudem den GUR mit
in die Tarifverhandlungen einbrachte, ist nicht nur auf einzelwirtschaftliche
(z.B. Erhöhung der Flexibilität im Personaleinsatz, selektive Weiternutzung
qualifizierter älterer Mitarbeiter, GUR kommt billiger als Vorruhestand)
oder soziale Überlegungen (z.B. GÜR als Beitrag zur Humanisierung der
Arbeit und der Verrentung), sondern auch auf die engen Interdependenzen
der hier betrachteten Unternehmungen mit der chemischen Industrie, wo
ja bereits eine Gleitregelung verabschiedet war, zurückzuführen. Bis auf
einzelne Ausnahmen, wie z.B. die Südwestdeutsche Salzwerke AG, Heil-
bronn, die sich mehrheitlich im Besitz öffentlicher Kommunen befindet,
sind alle hier betrachteten Unternehmungen mehr oder weniger Töchter
größerer Chemieunternehmen.
Die tarifvertraglich dem Kali—- und Steinsalzbergbau zuzurechnende
Deutsche Solvay Werke GmbH, Zweigniederlassung Borth, wo
Steinsalzbergbau betrieben wird, gehört zum Chemieunternehmen
Deutsche Solvay Werke GmbH, Solingen, die
Wintershall AG, Zentrale Kassel, ist eine 100%ige Tochter der
BASF, die
Kali - Chemie - AG gehört über 50% zu den Deutschen Solvay
Werke GmbH, Solingen, die
Kali- und Salz AG ist zu über 70% im Besitz der Wintershall
AG und gehört damit zu BASF.
Die Fluß — und Schwerspatwerke Pforzheim GmbH, Pforzheim, ein
Unternehmen, in dem zur Zeit nur das Mineral Flußspat abgebaut
wird, ist eine 100%ige Tochter der Bayer AG (Leverkusen).
Zudem sind bestimmte hier genannte Unternehmungen, wie z.B. die
Wintershall AG oder die Kali- Chemie - AG, so diversifiziert, daß ein-
zelne Unternehmungsteile oder Werke dem Tarifvertrag der Chemischen
[ndustrie, der ja schon am 1.3.1985 unterzeichnet war, unterliegen und
dieser Tarifabschluß in den Kali—- und Steinsalzbereich ausstrahlte. Von
daher überrascht es nicht, daß die hier interessierenden Tarifverträge in
enger Anlehnung an den Tarifvertrag über Vorruhestand und Alters —
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