Wie sehen die finanziellen Konditionen für diese 58er -— Regelungen
aus? Weiterhin werden 65 Prozent brutto für die zwei Jahre, also von 58
bis 60 gewährt, aber die Nettobegrenzung beträgt nicht mehr 90 %, son -—
dern 80 % netto.(220) Der Ausgleich der Betriebsrente und der gesetzli —
chen Rente ist ersatzlos gestrichen worden.(220) Außerdem wird die Rente
so berechnet, als ob der Arbeitnehmer unverfallbar ausscheidet. Die
Betriebsrente wird also jetzt nach m-—ntel gekürzt.(220)
Diese einschneidenden Kürzungen in den Leistungen bewirken jedoch
keine mindere Inanspruchnahme dieser 5S8er- Regelung durch die
Anspruchsberechtigten. "(...) Obwohl ‘die Leistungen ganz stark gekürzt
sind, kommen praktisch alle Leute, die berechtigt sind, und wollen vor -—
zeitig mit 58 ausscheiden. Also das, die Leistungen sind gar nicht das
Entscheidende offensichtlich für Mitarbeiter, was da rüber kommt. sondern
für den ist entscheidend, vorzeitig aufzuhören."(87)
"Der Reiz‘ vorzeitig aufzuhören ist eben unwahrscheinlich stark. Also
dafür werden sogar Leistungseinschnitte hingenommen. Das sagt sogar
einer jetzt aus der Linie, die also nun hier die Verträge abschließen, mit
dem ich jetzt vor kurzem gesprochen habe, man bräucht nur den Leuten
im Grunde genommen gar nichts anzubieten, nur sagen: Du kannst mit 58
gehen, dann gehen sie auch."(93)(87)
4.7.3 Der GÜR als Mittel zur Abschaffung der 58er - Regelung
4.7.3.1
Die personalpolitischen und personalwirtschaft —
lichen Voraussetzungen zur Einführung des GUR
4.7.3.1.1 Die personalwirtschaftlichen Voraussetzungen für die Einführung des GÜR
Gerade die Einschätzung über den zukünftigen Verlauf der demographi-—
schen Entwicklung führt dazu, daß organisatorische Hemmnisse, die immer
wieder in der Literatur herangezogen werden, um die geringe Verbreitung
und Inanspruchnahme des GÜR zu erklären, relativiert werden.
"(..) Wenn wir das sehen, und trotzdem nichts tun, dann machen wir
doch einen Fehler. Und jetzt zu sagen, wir sehen das zwar, aber organi-—
satorisch gibt das Probleme, deshalb machen wir das nicht — das ist
genauso falsch."(279)
"Wir sagen eben, wenn ich davon überzeugt bin, daß ich auch ältere
Mitarbeiter länger halten will, kann, muß, dann darf ich mich nicht hinter
organisatorische Gründe zurückziehen, um das abzulehnen. Also organisa —
torische Probleme sind Probleme, die lösbar sein müssen. Auch gegen
Widerstände oder sonst irgendwas."(277) _
Als eine grundlegende Voraussetzung, den GUR erfolgreich einführen
zu können, wurde erkannt, daß die organisatorische Möglichkeit für
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