Aktivitäten angewiesen.** Unternehmungen wenden sich im Rahmen ihrer
Personalbeschaffungsaktivitäten nicht an "den" (Gesamt-—) Arbeitsmarkt,
sondern an (mehrere) Teil - Arbeitsmärkte, die (qualitativ) relativ eindeutig
beschreibbar und bestimmbar sind, und zwar hinsichtlich
der nachgefragten fachlichen Qualifikationen (Anforderungsprofil),
z.B. Facharbeiter, Ingenieure
des Standorts der Unternehmung, an dem diese Qualifikationen
benötigt werden (z.B. Münchener oder Stuttgarter Raum)
der Zeitpunkte bzw. Zeiträume, zu/in denen diese der Unter -—
nehmung zur Verfügung stehen müssen.®*
"Obwohl diese Teil- Arbeitsmärkte sich immer aus Teilstrukturen des
Gesamt — Arbeitsmarktes ergeben, ist es unzulässig, aus Gegebenheiten auf
dem Gesamt — Arbeitsmarkt auf die Situation eines bestimmten unterneh —
mensbezogenen Teil- Arbeitsmarktes zu schließen, d.h. trotz allgemeiner,
hoher Arbeitslosigkeit können Unternehmen vor Personalbeschaffungs —
Engpässen stehen"®*,
Angesichts der zu erwartenden Altersstrukturveränderung in der bun-
desrepublikanischen Bevölkerung und struktureller Ungleichgewichte auf
den Teil- Arbeitsmärkten erscheint es somit notwendig, mittel— und
langfristig über eine weitere Flexibilisierung der Lebensarbeitszeit, d.h.
einer Verschiebung der Altersgrenze nach unten und oben, nachzudenken.
Eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit wird allerdings in größerem
Umfange nur dann möglich sein, wenn dem individuellen Alterungsprozeß
adäquate Arbeits-— und Weiterbildungsbedingungen geschaffen werden.
"Das Modell des GÜR bietet dabei durch entsprechende Variation der
Modelldimensionen (wie etwa Länge der Arbeitszeit, entgeltpolitische
Regelung, Arbeitsinhalt, usw.) als einzige der bisher bekannten Pensionie —
rungsformen die Chance, sich sowohl gegenüber einem arbeitsmarktpoliti —
schen UÜberangebot als auch einem Angebotsdefizit an Erwerbspersonen
situationsgerecht zu verhalten." Der GÜR ist geeignet, "das zahlenmäßige
und qualitative Leistungs - und Erfahrungspotential des internen Arbeits —
marktes zu erhalten und dadurch das Unternehmen unabhängiger vom
externen Arbeitsmarkt zu machen bzw. bei angespannten Arbeitsmarktlagen
die Schaffung eines zeitlichen und qualitativen Handlungsspielraums zu
erleichtern"; zudem versetzt es die Unternehmung in die Lage, "seine
Teil — Arbeitsmärkte auszudehnen (z.B. auf teilzeit — interessierte Mitarbei —
ter anderer Unternehmen) bzw. generell auf ein größeres Arbeitsmarkt -—
potential zurückgreifen zu können und seine Anpassungsfähigkeit, z.B. an
unsichere Arbeitsmarkt — Entwicklungen. damit erheblich zu erhöhen"?*
al Vgl. z.B. Ehrreiser, H.-J. (1978), S. 12-14
32 Vgl. Stitzel, M. (1984), S. 224; Schultes —- Jaskolla, G./Stitzel, M. (1987), S. 236 — 237
?3 Schultes — Jaskolla, G./Stitzel, M. (1987), S. 237
Schultes — Jaskolla, G./Stitzel, M. (1987), S. 244 — 245