Unwägbarkeiten, vor dem Unbekannten, vor Mehrarbeit z.B. für den
Vorgesetzten) und anderen Befürchtungen geprägt.®®
Interessant ist jedoch für den hier erörterten Zusammenhang, daß zum
Beispiel der Arbeitszeitberater Andreas Hoff in seinen Untersuchungen zur
Teilzeitarbeit festgestellt hat, daß praktisch jeder Arbeitsplatz, wendet man
die entsprechenden arbeitsorganisatorischen Hilfsmittel wie Delegation oder
Stellvertretung nur adäquat an, teilzeitgeeignet sei.®® _
Auch Michael Stitzel kommt in seinen Untersuchungen zum GUR zu
einem analogen Ergebnis: "In keinem Fall wurde eine absolute Unteilbar —
keit festgestellt, wenn es gelingt, entweder durch funktionale Teilung die
zeitliche Aufgabenkohäsion abzuschwächen oder durch den Einsatz von
Koordinationsinstrumenten die Trennung kohäsiver Aufgabenelemente
abzumildern. Generell gilt somit, daß die duale Besetzung im Gleitprozeß
(fast) immer eine der möglichen Gestaltungsformen der Stellenbesetzung
beim GUR darstellt, wenngleich sie im Einzelfall nicht die optimale zu
sein braucht."*°°
Von seiten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
wird zudem betont: "Gute Erfahrungen haben die Betriebe mit Teilzeit —
arbeit vor allem für ältere Mitarbeiterinnen gemacht, wobei sich die
befürchteten organisatorischen Schwierigkeiten als überwindbar gezeigt
haben."?°* Insofern kann der GÜR auch als Experimentier- und
UÜbungsfeld von Teilzeitarbeit angesehen werden. Umgekehrt hat sich aber
auch gezeigt, daß betriebliche Erfahrungen mit Teilzeitarbeit die organi-—
satorischen Vorraussetzungen für eine Alters — Teilzeitarbeit und damit für
die Praktizierung von Gleitmodellen verbessern*°?
Erfahrungen aus anderen Ländern mit Teilzeitarbeit, konkret auch mit
dem GUR, wie z.B. in Schweden, unterstreichen, daß der Einsatz von
teilzeitarbeitenden Älteren effizient möglich ist.}!°3
Es ist aber nicht zu leugnen, daß für viele Betriebe heute der Vorru-
hestand oder die 59er- Regelung eine gegenüber dem GUR kostengün —
stigere und organisatorisch leichter zu bewältigende Alternative darstellt.!°*
“8
39
100
LO1
102
L03
104
Vgl. hierzu auch die Befürchtungen und Bedenken der Gewerkschaften bzgl. Teil —
zeitarbeit (z.B. Gefahr des weiteren Abbaus von Vollzeitarbeitsplätzen,
Arbeitsintensivierung durch Leistungsverdichtung, Festschreibung der Hausfrauenrolle,
da Teilzeitarbeit überwiegend von Frauen geleistet und gewünscht wird etc.) (Vgl.
z.B. Behrend, Ch. (1983), S. 18).
Vgl. Hoff, A./Weidinger, M. (1985)
Stitzel, M. (1984), S. 345
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (1980), S. 37
Vgl. Wagner, G./Kirner, E./Schupp, J. (1988), $.88.
Vgl. z.B. Crona, G. (1980); Tunevall, C.M. (1980); Kruse, A./Söderström, L.
‘1987)28
Vgl. Wagner, G./Kirner, E./Schupp, J. (1988), S. 74