Full text: Die Praxis des gleitenden Übergangs in den Ruhestand

der finanziellen Ausstattung (Kompensationszahlung, gesetzliche und 
betriebliche Altersversorgung, Urlaubs- und andere tarifliche 
Jahreszahlungen, vermögenswirksame Leistungen etc.). 
Zum anderen wird, und hier sind wir fast ausschließlich auf die Ergeb -— 
nisse unserer eigenen empirischen Erhebungen angewiesen, der Entschei -— 
dungsprozeß zur Einführung von GUÜR — Modellen, von den grundsätzlichen 
Vorüberlegungen, der Entwicklung, Beratung und Verabschiedung von 
Plänen über die Ergreifung der Initiative zur Einführung des GUR bis hin 
zur konkreten Modelleinführung und -— Praktizierung nachgezeichnet. 
Insofern ist ein weiteres Ziel unseres Projektes die Rekonstruktion des 
Implementationsprozesses gleitender KRuhestandsmodelle. Entstehungs — 
geschichte und Entstehungskontext werden analysiert, um herauszuarbeiten, 
— wer die Initiatoren zur Einführung von GÜR waren 
welche (eventuell konkurrierenden oder auch komplementären) 
Ziele und Interessen mit der Initiative zur Einführung von GUR 
Modellen verfolgt werden. 
Mögliche Zielkonfliktfelder (auf betrieblicher Ebene) sind: 
Fertigungsziele: Flexibilität des Personaleinsatzes, den Anforderungen des 
Produktionsprozesses entsprechend (reibungsloser Produktionsablauf) 
versus 
Organisationsziele: einfache Handhabung des Personaleinsatzes und des 
Pensionierungsvorgangs; stabile und übersichtliche Organisations — 
strukturen und -—prozesse 
Wirtschaftlichkeitsziele: Kostengünstiges Arbeitszeit- und Pensionierungs — 
verfahren, Vermeidung zusätzlicher Kosten versus 
Personalpolitische Ziele: Beschäftigungsadäquate (flexible) Personalplanung 
(Personalbeschaffungs — , Personalauswahl —, Personaleinsatz —, 
Personalabbauplanung), gutes Organisationsklima, auch zwischen 
Arbeitgeber — und Arbeitnehmervertretungen. 
Hinzu kommen Forderungen von Arbeitnehmervertretungen (insb. 
Betriebsrat und Gewerkschaften), die in ihrer Akzentuierung zu Zielen der 
Arbeitgeberseite konträr sein können: z.B. Beschäftigungssicherung der 
Belegschaft, ökonomische Absicherung der betroffenen Arbeitnehmer, 
Abbau der Arbeitslosigkeit etc. (Die Vermittlung konkurrierender Interes — 
sen erfolgt — entsprechend unserem Ansatz — im wesentlichen durch 
Verhandlungs — bzw. Tauschprozesse). 
Weiterhin interessiert, ” 
welche konkurrierenden Entscheidungsalternativen zum GUR dis — 
kutiert werden (z.B. Vorruhestand versus GUR) 
wie dieses Interesse zur Einführung des GUR mit dem der ande — 
ren Aktoren des Industrial Relations System zum Ausgleich 
gebracht wurde 
In
	        
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