Full text: Die Praxis des gleitenden Übergangs in den Ruhestand

Aufgrund der Ergebnisse unserer Fragebogenauswertung und unserer 
Literaturrecherchen erstellten wir — vor dem Hintergrund der von uns 
gewählten Definition von Modellen des GÜR - den vorliegenden Über — 
blick derzeit in der Bundesrepublik praktizierter GUR — Modelle. 
Um ein möglichst umfassendes Bild vom jeweiligen GUR — Modell zu 
erhalten, gehört es zum Konzept unserer empirischen Vorgehensweise, zu 
jedem GUR- Modell sowohl die Arbeitgeberseite (Verbandsvertreter 
und/oder Personalleitung) als auch die Arbeitnehmerseite (zuständige 
Gewerkschaft und/oder Betriebsrat) zu befragen. Wir setzten uns mit der 
jeweiligen Seite in Kontakt und baten — zum Teil unter Bezug auf per -— 
sönliche Referenzen —- um ein Interview. Was den Kontakt zu den 
Betriebsräten anbelangt, so wurde dieser weitgehend über die jeweilige 
Personalleitung hergestellt: Während des Gesprächs mit der Personalleitung 
wurde die Bereitschaft erkundet, ob ein Kontakt zur Arbeitnehmerseite, 
insb. dem Betriebsrat, hergestellt werden könnte. Diese Vorgehensweise 
erschien uns opportun, um das für forschungspraktische Arbeiten notwen-— 
dige Vertrauensverhältnis herzustellen und aufrechtzuerhalten. Die Bereit — 
schaft zur Vermittlung eines Kontaktes war, sofern wir danach fragten, 
auch jeweils vorhanden. N 
Bei der Befragung von Arbeitgebervertretern gab es zum Teil Über -— 
schneidungen insofern, als Interviewpartner sowohl als Repräsentanten des 
jeweiligen Arbeitgeberverbandes als auch als Firmenvertreter befragt wer -— 
den konnten. 
Der Zugang zu den älteren Arbeitnehmern erfolgte über die Personal -— 
leitung; bei der Befragung dieser Personengruppe beschränkten wir uns auf 
Arbeitnehmer, die sich im GUR - Modell eines großen deutschen Che -— 
miekonzerns befinden. Trotz dieser Beschränkung erschien es uns for- 
schungsstrategisch wichtig, einen Eindruck zu gewinnen, aus welchen 
Gründen und Problemzusammenhängen heraus sich jemand für den GUR 
entscheidet, welche Probleme und Schwierigkeiten, aber auch Vorteile und 
Vergünstigungen dabei aufgetreten sind (individuell und betrieblich). Die 
Beschränkung auf einen Tarifbereich erfolgte, weil 
a) außer in der Zigarettenindustrie und der chemischen Industrie 
kaum ältere Arbeitnehmer sich im GÜR befinden, 
die Zigarettenindustrie durch Forschungsprojekte unter Leitung des 
Soziologen Martin Kohli als "überforscht" gilt, und wir auf die von 
Kohli erhobenen Daten im Rahmen unserer Forschergruppe 
zurückgreifen können, 
diese Unternehmung bereit war, in Absprache mit uns auskunfts — 
bereite ältere Arbeitnehmer im GUR zu ermitteln, diese für die 
Interviews von der Arbeit freizustellen und die für eine Inter -— 
viewdurchführung notwendigen Rahmenbedingungen (z.B. Bereit - 
5) 
VO)
	        
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