Full text: Die Praxis des gleitenden Übergangs in den Ruhestand

Rationalisierungsschub mit breiten Freisetzungseffekten"!® und einer Ver- 
schiebung der OQualifikationsstruktur (zunehmende Ersetzung un- und 
angelernter Arbeitnehmer durch Maschinen, steigender Bedarf an Fach - 
arbeitern für Wartungs —-, Reparatur — und Kontrollarbeiten). 
Seit einem Konzentrationsprozeß in den 50er und 60er Jahren ist die 
Zigarettenproduktion in der Hand von fünf großen Konzernen, die mehr 
als 95% des deutschen Zigarettenmarktes beherrschen; von daher wird die 
Zigarettenindustrie auch als klassisches Angebotsoligopol‘’ bezeichnet. War 
1981 noch BAT (HB, Krone, Benson & Hedges) mit einem Marktanteil 
von ca. 27,6% führend, gefolgt von Reemtsma (Ernte 23, Peter Stuyvesant, 
R1, West) mit 21%, der Rothmanns — Tochter Brinkmann AG (Lux, Lord) 
mit 16,9%, Philip Morris (Marlboro) mit 15%, der deutschen Reynolds — 
Tochter (Camel) mit 9,4% und der Reemtsma- Tochter Rothhändle 
(Roth — Händle, Reval) mit 9% *®%, so war 1986 Reemtsma mit 26,2% klar 
auf Platz eins vor BAT mit 23,8% und Philip Morris mit 23,6%. Philip 
Morris hat dabei mit seiner "Marlboro" die mit Abstand umsatzstärkste 
Marke (z.Zt., Juni 1988: 22,1%) und gilt aktuell (Juni 1988) als Bran- 
chenführer mit einem Marktanteil von 27,3% vor Reemtsma mit 25,0% 
ınd BAT mit 22,6%*°. 
Da die Zigarettenbranche in mehrfacher Hinsicht als sehr homogen 
(fast identischer Organisationsaufbau, Technikeinsatz, Produktionsablauf und 
damit quasi einheitliche Produktions - und Kostenstruktur) bezeichnet 
werden kann und die Konkurrenzsituation durch ein "wirtschaftsfriedliches 
Verhalten"®® geprägt ist, lassen sich Marktanteile vor allem (nur) mit 
Mitteln des Produktmarketings gewinnen“*‘. Marktanteilsausweitungen sind 
dabei allerdings aufgrund der spezifischen Absatzmarktsituation nur "auf 
Kosten” der anderen Anbieter möglich. Weitere Rationalisierungen, Per - 
sonalfreistellungen und Arbeitsintensivierungen werden die Folge sein. 
Auch wenn der Anteil der körperlich schweren Arbeiten in der Zigaret- 
tenindustrie als relativ gering angesehen werden kann“*, muß gerade im 
Bereich der Produktion — aufgrund von Rationalisierungen, Automatisie — 
rungen und damit zusammenhängenden gestiegenen Produktionsgeschwin — 
digkeiten mit einem weiteren Anstieg der psycho — physischen Belastungen 
gerechnet werden“*. Hinzu kommen noch Belastungen, "die durch die 
16 ebenda. Sn 
L7 Herbert, U./Hundt, S. (1987), S. 125. 
48 Vgl. Krusche, R. (1982), S. 15. Hinzu kommt noch die Tochter des österreichischen 
Staatskonzerns "Austria" (ohne bekannte Handelsmarke). 
Vgl. Berliner Morgenpost vom 10.7.1988, S. 35. 
Herbert, U./Hundt, S. (1987), S. 126. 
Vgl. Wolf, J. (1988), S. 32. 
Vgl. Krusche, R. (1982), S. 19. 
ebenda, S. 19-20. 
*#f)
	        
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