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9. Die Umwälzung der Produktionsweise durch
das Kapital.
a) Kooperation.
Die kapitalistische Produktion beginnt, wo dasselbe indi
viduelle Kapital eine größere Anzahl Arbeiter gleichzeitig be
schäftigt. Das Wirken einer größeren Arbeiteranzahl zur
selben Zeit, in demselben Raum (oder, wenn man will, auf
demselben Arbeitsfeld) zur Produktion derselben Warensorte
bildet historisch und begrifflich den Beginn der kapitalistischen
Produktion. Mit Bezug auf die Produktionsweise selbst
unterscheidet sich z. B. die Manufaktur in ihren Anfängen
kaum anders von der zünftigen Handwerksindustrie als durch
die größere Zahl der gleichzeitig von demselben Kapital be
schäftigten Arbeiter. Die Werkstatt des Zunftmeisters ist
nur erweitert.
Der Unterschied ist also zunächst bloß quantitativ. Indes
greift doch innerhalb gewiffer Grenzen auch ein sachlicher
Unterschied Platz. In jedem Industriezweig weicht der ein
zelne Arbeiter, Peter oder Paul, mehr oder minder vom
Durchschnittsarbeiter ab. Diese individuellen Abweichungen
gleichen sich gegenseitig aus und verschwinden, sobald man
eine größere Anzahl Arbeiter zusammen nimmt. Der engli
sche Schriftsteller Edmund Burke (1800) will aus seinen prak
tischen Erfahrungen als Pächter sogar wissen, daß schon beim
Zusammenarbeiten von fünf Ackerknechten aller individuelle
Unterschied der Arbeit verschwindet, also die ersten besten im
Mannesalter befindlichen fünf englischen Ackerknechte zusam
mengenommen in derselben Zeit gerade so viel Arbeit verrich-
Bd. I, Kapitel 11.