Full text: Lenin, Leben und Werk

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N. K. KRUPSKAJA / AN DERBAHRE 
Genossen, das, was ich sagen werde, wird am allerwenigsten 
an eine parlamentarische Rede erinnern. Aber da ich zu den 
Vertretern der Republik der Werktätigen spreche, zu lieben, 
teuren Genossen, denen die Aufgabe bevorsteht, das Leben auf 
neuen Grundlagen aufzubauen, deshalb, Genossen, meine ich, 
daß ich frei heraus sprechen kann. 
Genossen, in diesen Tagen, als ich am Sarge Wladimir 
Iljitschs stand, dachte ich über sein ganzes Leben nach, und 
nun will ich Ihnen folgendes sagen: Sein Herz schlug in heißer 
Liebe zu allen Arbeitenden, zu allen Unterdrückten. Er selbst 
hat es niemals gesagt, auch ich würde es vielleicht in einem 
anderen, weniger feierlichen Augenblick, nicht sagen. Ich 
spreche deshalb davon, weil er dieses Gefühl von der russischen 
heroischen, revolutionären Bewegung geerbt hat. Dieses Gefühl 
zwang ihn dazu, mit der größten Leidenschaft nach einer Ant 
wort auf die Frage zu suchen. Auf welchen Wegen wird sich 
die Befreiung der Arbeitenden vollziehen? Die Antworten auf 
seine Fragen hat er von Marx erhalten. Nicht als Bücherwurm 
ist er an Marx herangetreten. Er kam zu ihm als ein Mensch, 
der Antworten auf dringende, qualvolle Fragen sucht. Und er 
hat diese Antworten bei ihm gefunden. Mit ihnen trat er vor 
die Arbeiter. 
Das war in den 90er Jahren, Damals konnte er nicht in 
Volksversammlungen reden. Er ging nach Petersburg, in die 
Arbeiterkreise, Er ging hin, um zu erzählen, was er selbst durch 
Marx erfahren hatte, er sprach zu den Arbeitern von jenen 
Worte gesprochen am 26. Januar 1924 in der Sitzung des II, Sowjet- 
Kongresses des Verbandes der Sozialistischen Sowjetrepubliken in Moskau,
	        
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